Dienstag, 29. Juli 2014

Cairns (27.06- 05.07)

Sooooo, es ist mal wieder viel passiert, denn vor Kurzem habe ich mein Alltagsleben mit dem Backpackerleben getauscht und so nahm ich den Flug nach Cairns.
Cairns liegt im Norden an der Ostküste im Staat Queensland und ist für die zahlreichen Touren zum angrenzenden Great Barrier Reef bekannt sowie die Touren zum angrenzenden Regenwald.
Also: Flug gebucht, Sachen gepackt und ab geht’s!
Nach einem 3-Stunden Flug trat ich aus dem Flugzeug und das Erste was ich bemerkte war, dass es warm war. Ich guckte nach oben und da entdeckte ich diesen leuchtenden Ball und schloss nach einer kurzen Denkpause darauf, dass dies die Sonne sein muss.
Wenn ich eine neue Stadt betrete, mache ich gerne zuerst einen schönen Spaziergang , wobei ich nie weiß wie lange dieser wohl dauern wird. In Brisbane z.B. bin ich einen ganzen Tag nur geschlendert, man guckt mal hier und folgt mal dem Weg.
In Cairns tat ich selbiges und entdecke die Esplanade, eine Straße am Meer mit Restaurant und Bars auf der inneren Seite und dem langgezogenen Grünstreifen, samt Promenade und Fitnessgeräten auf der anderen Seite. Außerdem gab es ein Casino und zahlreiche Travel Agents. Agenturen, die den ganzen Tag nur Backpackern Touren anbieten wollen, dazu kommt, dass sie gratis Internet und Computer anbieten und dich auf offener Straße immer ansprechen, aber auch daran gewöhnt man sich. Bevor ich jedoch die Stadt entdeckte postete ich vorher noch bei Facebook in einer Backpackergruppe wo ich denn das Deutschlandspiel am Abend gucken könnte. Nach kurzer Zeit antworteten ein paar Deutsche, mit denen ich mich dann auch für den Abend verabredete, so einfach ist das in unserer Zeit.
Am nächsten Tag ging ich zu einem dieser Travel Agents, wo ich mir für fast 1000 $ Touren entlang der Ostküste und in Cairns buchte. Ich wählte die Bustour zu verschiedenen Wasserfällen in der Umgebung von Cairns, eine Tour mit einem Katamaran zu dem Great Barrier Reef, einem Fallschirmsprung über Mission Beach mit Landung am Strand und einer 3 Tages Segeltour an den Whitsundays, mit einem Boot dass zwei Mal das Rennen von Sydney nach Hobart für sich entscheiden konnte.
Meine Zeit in Cairns wurde deshalb durch heftiges Feiern in der Nacht und frühes Aufstehen zu Touren geprägt.
So ging es am nächsten Tag direkt zu der „Uncle Brians Tour“, dabei wurde ich von einem Keinbus aufgesammelt und ich hatte an die Tour keine hohen Ansprüche, denn alles was ich wollte war ein spaßiger Tag mit ein paar schönen Ausblicken. Ich habe aber keine Ahnung wie man um 8 Uhr morgens schon so viel Müll reden kann und wenn ich das sage, dann heißt das schon was. „Cousin Brad“ erzählte uns davon, dass der Bus „Gus the Bus“ zwei Freundinnen hat und wir machten ca. 20 U-Turns über den Tag verteilt. Aber es führte halt dazu, dass wir die ganze Zeit den Kopf schüttelnd lachten und dabei noch ein paar schöne Wasserfälle sahen, wie z.B. „Milla Milla“ aus der „Herbal Essences“-Werbung. Spät Abend endete die Tour mit Passagieren die, bei voller Fahrt, im Bus tanzten und die gute Laune wurde auch in einer Bar weiter aufrecht erhalten. 



Ich habe leider keine Ahnung mehr wie dieser Ort heißt, Sorry


max. 5% Körperfett! Man, seh ich motiviert aus!
 
Josephine Falls



Herbal Essences Werbung an dem "Milla Milla" Wasserfall

Den darauffolgenden Tag befand ich mich um 6 Uhr in der Küche um das Spiel gegen Algerein zu gucken,(Ja, ich habe kein Spiel verpasst) bevor ich dann auf Radio umstieg, da ich zu meinem Boot gehen musste, der „Passion of Paradise“. Mit ca. 50-70 anderen Touristen machte ich mich dann auf dem Weg zu einem der zahlreichen Riffe, allerdings dauerte die Fahrt bei stürmischen Wetter 2 Stunden und selbst jemanden wie mir, der eigentlich im ersten Leben Badenixe war, wurde ein wenig unwohl. Doch was ich bei Ankunft erlebte reichte als Entschuldigung, denn nachdem ich mich zum Tauchgang (engl. Scuba dive) angemeldet habe, folgte die Anleitung und danach ging es auch schon los. Neoprenanzug an, Taucherflossen angezogen, Kamera an der Hand und die Taucherbrille aufgesetzt und schon saß ich auf einer Bank am Ende des Schiffs. Hinter jedem „Platz“ befanden sich die Taucherausrüstung samt Gasflasche, die mir von einem Mitarbeiter angelegt wurde und nach kurzer Zeit war ich dann schon fertig für ein Tauchgang. Watschelnd ging ich die Treppen runter bis zum Wasser, hielte meine Brille am oberen Rand fest und machte einen Schritt ins Wasser. Die Luftweste, die Teil meiner Ausrüstung war und die zur Regulierung des Auftriebs vorhanden ist, bewirkte meinen Verbleib an der Meeresoberfläche, wofür ich erstmal recht dankbar war, da es ein ungewohntes Gefühl ist und man Erstmal eine Weile braucht um die Gesamte Situation zu verarbeiten. Ich übte atmen... warte, dass klingt dumm.. Ich übte eine neue ausgefuchste, hochanspruchsvolle Taucheratemtechnik. Trotzdem, dass ich mich selbst als leidenschaftlicher Atmer bezeichen würde und ich eine mehr als 20 Jahre Erfahrung mit dieser Passion vorweisen kann, musste selbst ich mich daran gewöhnen tiefe gleichmäßige Atemzüge zu nehmen, außerdem fühlt es sich komisch an wie komprimierter Sauerstoff in die Lungen „fließt“ und sich dort ausdehnt. 



Wir machten noch ein paar Notfallübungen und wurden anschließend angewiesen unsere Arme miteinander in einer Reihe zu verschränken, jeweils vier Taucher und ein Lehrer machten sich gemeinsam auf den Weg. Zum Glück erwischte ich eine Tauchlehrerin und eine Gruppe von einem Vater mit seinen zwei Söhnen, eine gute Gruppe, die dazu führte, dass wir nach ca. 5 Minuten auf den Grund sanken und unsere Gruppenformation auflösen durften und jeder von da an selber der Lehrerin folgen konnte. Wie beschreibe ich euch jetzt endlich wie sich Tauchen anfühlt? Es ist einfach unbeschreiblich! Zuerst hat man eine schwere Tauchausrüstung an aber trotzdem „schwebt“ man. Des weiteren sieht alles aus dieser Taucherbrille aus wie aus einem Computerspiel, einem verdammt guten! Dazu kommt dieser geile Atemsound den ich aus den Filmen kenne. Alles zusammen macht Tauchen einfach nur süchtig, man sieht wunderschöne Dinge und die Atmung sorgt auch dafür, dass man sich entspannt und alles auf sich wirken lässt. Es kam mir vor wie eine andere Welt. Kleiner Bonus war das Great Barrier Reef, das sich in der verschiedensten Farben und Formen zeigte. Ich habe eine Meeresschildkröte gesehen (Green Sea Turtle), viele bunte Fische und NEEEEEMMOOO! JAAAAAAA! In einer Anemone. Bester Tag Eveeeeeeer!
Jedoch etwas schade war, dass wir wegen der hohen Wellen nicht zum outer Reef gefahren sind und das wir wegen diesem Wetter auf dem Rückweg alle komplett blass am Heck des Schiffes standen und aufs Meer rausblickten. Auch dieser Trip hat sich richtig gelohnt und wenn ich meine Reise nach Asien antrete, werde ich dort mit Sicherheit meine Lizenz machen.

Am darauffolgenden Tag folgte direkt das nächste Highlight. Aus irgendeinem Grund habe ich Idiot mir einen Fallschirmsprung gebucht. Jaaaaa, das war dumm, aber meckern hilft ja nichts. Also stieg ich in den Bus der uns zum 2 Stunden entfernten „Mission Beach“ fuhr. Total übermüdet kam ich dort an und bestellte erst einmal einen Kaffee, konnte ihn aber nicht trinken, da ich ja in der ersten Gruppe war. Also ab nach unten, wo mich schon mein Instruktor begrüßte und mir die Sprungausrüstung anlegte. Dazu noch schnell ein kleines Video gedreht, für das ich ja nur 155$ extra bezahlt habe. Der nächste Bus brachte uns zum Flugzeug aber komischerweise war ich kaum aufgeregt oder hatte panische Angst, ich dachte mir immer nur: „Warum machst du das? Du springst aus einem Flugzeug bei 14000 Fuß.“ Ich konnte zwar keine Antwort finden, kam aber zu dem Entschluss, dass das bestimmt ganz geil sein wird. Und so stieg ich ins Flugzeug, die „Tür“ wurde geschlossen und ich saß angeschnallt an meinen Instruktor etwas weiter vorne im Flugzeug auf einer weichen kleinen Bank zwischen den Beinen. Und das Flugzeug stieeeeg, und stieeeg, und stieg... und stieg immer weiter. Ich fühlte mich unwohl aber ich dachte mir auch, dass es wirklich nur eine Option gibt nach unten zu kommen, springen. Also, was soll´s.
Dann endlich angekommen an unserem Absprungort ging alles ganz schnell. Die Tür wurde geöffnet und ich hörte den Wind rauschen. Da kam endlich die erwartete Aufregung! Aber die Leute sind solche Asis und lassen dir keine Zeit Angst zu haben, denn dafür geht alles viel zu schnell.
Ich sah nur wie eine Person nach der anderen aus dem Flugzeug ins Nichts sprang und merkte, wie mich der Instruktor immer weiter nach vorne schob.Und plötzlich lege ich meine Beine aus dem Flugzeug und gucke runter. Aber was ich sah wirkte so irreal, ein Mix aus Wolken und Blau, man spürt den Wind und man merkt, dass unter einem erst einmal eine ganze Weile nichts kommt. Doch dann wurde man Kopf auch schon, an der Stirn gefasst, nach Hintern gezogen und mit einem kräftigen Ruck sprangen wir ab. 
 

Außerdem habe ich während der Zeit in Cairns nicht nur gefeiert oder Touren gemacht, denn nebenbei habe ich auch nach einem Auto gesucht. Ich wollte in den verbleibenden 2 Monaten noch das Land mit dem Auto bereisen, in dem Auto schlafen und einfach noch die letzte Seite des Backpackerlebens kennen lernen die mir noch fehlte. Nach fast einer Woche suche bin ich dann auf ein Auto gestoßen, wie ich es mir vorgestellt habe. Ein dunkleblauer Toyota Camry.

Wichtig war, dass er billig ist und noch Rego hat. Das besondere in Australien ist eben diese „Rego“, denn man meldet nicht eine Versicherung auf sich an, sondern auf das Auto und wenn das Auto halt noch Rego hat, dann ist jeder Erstmal berechtigt dieses Auto zu fahren. Für läppische 850 $ habe ich mir also ein Auto gekauft, ein „Wagon“, eine von drei Autotypen die von Backpackern besonders beliebt ist und sich durch seine besondere Länge auszeichnet. Diese Art von Auto bietet sich ebenfalls für den Einbau eines Bettes an. Nachteil ist das limitierte Platzangebot und der Vorderradantrieb, jedoch sind die Vorteile die Schnelligkeit, der geringe Spritverbrauch und das es vergleichsweise unauffällig ist. Mit so einem Auto kann man sich auch einfach mal an den Straßenrand stellen und keiner merkt, dass jemand darin schläft. Noch am gleichen Tag kaufte ich Campingausrüstung und Luftmatratze, schnappte mir einen Schweden und eine Schwedin die mitfahren wollten und fuhr die ca. 400 Kilometer zu Tobias, einem guten Freund, nach Townsville, da er meinte, er könne mir vielleicht Freikarten für das V8 Rennen in Townsville besorgen, denn er arbeitet für Red Bull am Merchandise Stand. Schon auf dieser „kurzen“ Strecke bemerkt man wie angenehm es einfach ist ein Auto zu besitzen. Des weiteren hat Tobi nicht gelogen, am nächsten Tag ging ich zum Rennen. Doch damit mache ich bei meinem nächsten Eintrag weiter, bis dahin. Cheers!