Freitag, 1. November 2013

Couchsurfing in Bundaberg (19- 27th of October)

So mal wieder nach langer Zeit ein neuer Post, habe im Moment sehr viel zu tun.
Am Sonntag nahm ich also den Greyhound-Bus in Richtung Bundaberg, also 7.30h fahrt in Richtung Norden entlang der Ostküste. Da ich Farmarbeit suche, schien das für mich ein idealer Ort zu sein. Bundaberg ist bekannt für die Landwirtschaft, genau genommen Zuckerrohranbau und den (anscheinend) weltbekannten Rum.
Ich erreichte also die 50.000-Einwohner-Stadt um 7:30pm und habe mir vorher telefonisch ein Hostel gebucht, da man kein Unterkunft in Bundaberg über Hostelbooker.com oder Co. Buchen kann. Doch als ich ankam und einchecken wollte war die Rezeption schon geschlossen, was ich vorher noch nie erlebt hatte und nicht nur das, ich irrte also durch Bundaberg, Backpack auf dem Rücken und klapperte JEDES Hostel, Hotel, Motel oder ähnliches ab. ABER NICHTS! Alles hatte zu und so ging ich zunächst zu McDonalds, die wenigsten bis 11 Uhr aufhatten. Mit einem kleinen Menü erkaufte ich mir das recht, dort so lange zu bleiben,bis sie mich rauswerfen würden. Meine Lage schien aussichtslos aber ich versuchte noch einmal alles. Meine Masche? Ich guckte extra traurig und hoffte, dass mich ein christliches Ehepaar oder irgendwelche andere Personen aufnehmen um mir eine Nacht im Freien zu ersparen. Aber auch diese Methode war nicht von Erfolg gekrönt und so wurde ich um Punkt 11 uhr vom Hausmeister des Platzes verwiesen. Danach ging ich wieder eine runde durch die Stadt, um mir wenigstens die schönste Parkbank zu suchen, wobei ich 2 andere Backpacker entdeckte, die es sich gerade in einem Hosteleingangsbereich gemütlich machten. Schnell wurde die Entscheidung gefällt mit diesen beiden Mädels aus England in dem Eingang zu kampieren, woraufhin ich es mir auf dem kalten Marmor so richtig gemütlich machte...
Rückenschmerzen, ein strenger Geruch und ein generelles „Unwohlsein“ waren die ersten Intentionen einer tollen Nacht, die wahrscheinlich noch besser gewesen wäre, wenn ich ein Bett gehabt hätte. Was solls! Ich bin ein Backpacker, das muss so! Ich beschloss, mich mit einem Kaffee und einem richtig teuren Hostel zu belohnen. Ich beschallte 120$ für 3 Nächte und hatte ein 2-Bett-Zimmer, ohne Mitbewohner, aber es war ekelhaft dreckig. Für den Preis bekommt man in Brisbane ein sauberes großes Zimmer mit vielleicht max. 3 Mitbewohnern. Es war dreckig, Staub überall, der Balkon rund um das Haus wurde als Abstellkammer missbraucht und das Putzpersonal, bestehen aus einer Frau, sah man seltener als ein sehr mächtiges Pokemon im selbigen Spiel. Diese 3 Tage kann man gerne vergessen aber am ersten Abend sendete ich schon 2 Couchsurfing-Anfragen raus.
Www.Couchsurfing.com ist eine Seite, bei der Leute gratis eine Schlafmöglichkeit für andere Reisende zur Verfügung stellen. So schrieb ich auch Alex Drabsch an, wobei ich ihm unsere Gemeinsamkeiten und Beschäftigungen in einer kurzen Nachricht schilderte und hoffte, dass er mir zusagt und ich 4 Tage bei ihm schlafen kann. Und ja, mit den Worten: „Hey mate! Sounds awesome! See you soon!:)“, lud er mich zu sich ein.
Donnerstag Mittag legte ich die 2 Kilometer südwärts zurück und stand vor Alex Tür. Doch es machte keiner auf, da sein room mate plötzlich doch arbeiten musste. Also schrieb ich eine SMS und 5 Min. später stand Alex auf der Matte und entschuldigte sich mehrmals für diesen Start. Er unterbrach die Mittagpause um mich in sein Haus zu lassen um mich nach weiteren 5 Min. komplett alleine in seinem Haus zu lassen. Ich war ein Fremder! Er bat mit ebenfalls an, seinen Laptop zu benutzen, da er das W-Lan Passwort nicht wusste. Ich verbrachte den ersten Tag damit, dass ich mich mit seinem Mitbewohner, Alex Priest alias „Priesty“ anfreundete, davor wurde ich jedoch von den Elten überrascht, die gerade die Hauseigenen Hühner füttern wollte und die mir nach einem Gespräch schon anboten, in ihrem Pool zu schwimmen. Danach kam Alex, der eine Ausbildung bei Ford macht, und wir gingen erstmal Essen und Bier kaufen und besuchten die Eltern. Der Vater, Pilot bei ChinaAir, beherbergte 3 Chinesen, jedoch habe ich keine Ahnung in welcher Beziehung die standen. Wir tranken Bier, er zeigte mir seine Waffen, die Chinesen hauten ein paar deutsche Sätze raus, woraufhin ich aus Anstand lachte und bestätigen musste, das dieser gebrochene Satz wirklich Deutsch war.
Am nächsten Tag zog ich mir die letzten folgen „Breaking Bad“ auf einem großen Fernseher rein, was ich jedem empfehlen kann. Des weiteren war der Abend aber eher Ruhig, ein paar Leute kamen rum, es gab Bier und ähnliches, sowie zahlreiche Youtube-Videos.
Tag 3: Wir stiegen in Alex Toyota Hilux und fuhren zu einem Autostrand, es war Offroad fahren at it´s best. Highlight ist das Video, was entstanden ist, als wir die GoPro3 auf den Kühler montiert haben. Als wir wieder zurück waren, nahmen wir direkt das nächste Auto, einen Holden (das „Beste“ aus den GM-Automarken)mit knapp 200Kw und rasten zu einem Drive-Thru-Bottleshop und danach zum Strand. Was ich leider zugeben muss, dass Alex auch nach mehreren Bier noch fuhr wie ein junger Gott. Ach ja und wir sind am Abend fischen gewesen, natürlich nachdem wir uns ein Sixpack „Bitburger“ geholt haben. Gaben aber schon nach 30 Min. auf, da es stinkend langweilig und alles voller Mücken war.
Habe ich schon erwähnt, dass die Familie Drabsch ein Boot hat? Ja sie haben eins. Wir fuhren am Sonntag zum See und ließen das Boot zu Wasser um ein bisschen Wassersport zu betreiben. Während Alex perfekt mit einem Surfbrett hinter dem Boot übers Wasser gleiten konnte, nahm ich lieber das Wakeboard. Wir hatten also einen sehr spaßigen Vormittag und am nachmittag saßen wir beim Vater und tranken alle 1,2...6 Corona. Nach und nach kam die gesamte Familie, da für Abend mein erstes Aussie-BBQ angekündigt war. Es wurden schlechte Witze auf Kosten anderer gerissen, der ein oder andere Herrenwitz wurde herausposaunt, man kann sagen wir hatten Spaß. Danach folgte das Aussie-BBQ, was sich als eine reine Essensschlacht entpuppte. Die Prozedur läuft wie folgt ab: Alle setzten sich an den Tisch, die Mutter brachte kleine Beilage(Salat, Kartoffelgratin etc.) und der Vater machte alle Fleischstücke und Würste auf einmal. Dann erfolgt das, was ich die Raubtierfütterung nenne: der Vater stellt einen großen Teller mit dem ganzen Gegrillten auf den Tisch und sofort fliegen die ersten Gabeln um sich sofort einen Löwenanteil zu sichern. Nach 10 Min. (kein Scherz) sind alle fertig mit dem Essen und die Witzephase beginnt wieder.
Aussie-BBQ
Abschließend kann ich sagen, dass ich eine tolle Erfahrung mit Couchsurfing und vor allem mit Alex gemacht habe. Ich hätte nie gedacht, dass alle so nett sind und mir so viele verschiedene Dinge zeigen. Sehr nett war das Angebot der Mutter, sie zeigte mir ein Gästebett und sagte, dass ich morgen dort schlafen könnte, sie würde sich dafür auch bei Couchsurfing anmelden.
Am nächsten Tag musste ich mir dann hektisch eine neue Unterkunft suche, da ich vorher keine zeit gefunden habe. Unglaublicherweise schaffte ich es, mir in ca. 3 Stunden Farmarbeit zu verschaffen und jetzt arbeite ich schon etwas länger auf der Maracujafarm von Paul und Sharon Baileys, die sich nur ca. 15 min. vom Bundaberg CBD entfernt befindet. So kann ich immer noch ab und zu mit Alex und Prestiey abhängen, aber darum wird es in meinem nächsten Post gehen 

Bundaberg Central






Alex  und sein Vater, (glaube) Rick

Sandy Hook


Bevorzuge das Wakeboard


Angeber


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