Samstag, 5. Oktober 2013

Weiterhin in Brisbane

Der 3. Tag in Brisbane...
Wie gewohnt konnte ich auch in der Nacht zum Sonntag nicht schlafen, das war ich ja gewohnt, aber als mein französischer Roommate um 5 Uhr nach einer Partynacht zurück kam und laut zu schnarchen begann, suchte ich lieber das Weite. Ich beschloss spontan laufen zu gehen, was sich hier anbietet, da die Laufwege um den River einfach sehr schön sind und von vielen um 6 Uhr benutzt werden. Angekommen war ich am körperlich am Ende und schlief sofort ein und wachte erst um halb 10 auf- um 10 musste ich auschecken. Hektik pur, doch ich schaffte es irgendwie und machte mich mit meinem Backpack und dem Rucksack auf dem Weg zum neuen Hostel, dass ich, sagen wir mal, nicht auf Anhieb fand. Endlich eingecheckt ging ich in mein 8-Bett-Zimmer, ein etwas angerostetes, altes und dreckiges Zimmer. Dies wurde nur von der toten Kakerlake im Bad getoppt, naja es war wenigstens billig, jedoch war ich nicht gerade in Feierlaune und ging einfach angenervt in die Stadt, da ich noch einige Sachen erledigen musste und ich eh nichts besseres vor hatte. Dabei bemerkte ich schon vom Weiten die zahlreichen Indiebands und Sänger, die mitten auf der Queen Street, also der Einkaufsstraße, auftraten und alle sehr gut klangen. So verbrachte ich den Vormittag damit, in verschieden Handyläden zu laufen und einen Bankaccount bei der "Commonwealth" einzurichten. Da ich ein deutscher Jung bin, wurde ich auch direkt von Mister Dyrlan auf das Thema Fußball angesprochen und er erklärte, dass für ihn Deutschland ein ganz klarer WM-Favorit sei. Daraufhin setzte ich mich dann erneut völlig erschöpft auf den King George Square um über mein weiteren Tag nachzudenken. Nach reiflicher Überlegung und einer gewissen Ratlosigkeit, ging ich einfach in den botanischen Garten und von dort auch fast direkt wieder zurück, da es mir da auch nicht gefiel.
Was  soll ich jetzt tuen? 
Während ich auf meiner Bank an der City Hall saß, bemerkte ich, dass neben mir ein Deutsche saß, die wahrscheinlich gerade mit ihren Eltern "skypede". Sie war wahrscheinlich in meinem Alter, Blond und war bestimmt ebenfalls eine Backpackerin.
Aufgrund meines recht langweiligen Tages, beschloss ich einfach dem Beispiel meines Kollegen von Gestern zu folgen und wartete ab bis die Backpackerin Fertig mit telefonieren war und sprach sie an. So die typischen Fragen: Wie findest du Brisbane? Was machst du hier? ... Es stellte sich heraus, dass das Mädchen Anna heißt und aus der Nähe von Köln kommt. Sie ist auch keine richtige Backpackerin, sie startete als AuPair und möchte danach Work&Travel machen. So redeten wir den ganzen Abend über unseren Aufenthalt in Brisbane und Australien, dass sie hier in Brisbane nur Urlaub machte, über unsere Erfahrungen mit den Australiern und unseren weiteren Plänen. Wir verstanden uns sofort gut und so lud ich sie auf einem Kaffee ein. Denn tranken wir entspannt auf dem Weg zurück zu ihrem Hostel. Nach einem schönen Abend verabschiedeten wir uns vor ihrem Hostel und tauschten Kontaktdaten aus, man weiß hier ja nie, wann man sich nochmal sieht.
Zurück in meinem Hostel begrüßte ich in meinem Zimmer zwei neue Reisende, natürlich Deutsche... maaaaaaaaaaan! Allerdings waren Romina und Frederik zwei sehr angenehme Roommates, beide kommen aus der Gegend um Hannover und waren ein sehr ungleiches Reisepaar- kein Paar!- ganz wichtig. "Fred" war ein schlacksiger, fast muskelloser, großer Lockenkopf der eher einem Geek oder Nerd ähnelt, der jedoch über seine Wirkung auf andere Bescheid weiß und kein Problem damit hat. Romina dagegen war ein Mädchen, dass man früher in der Schule gerne neben sich sitzen lassen würde. Man kann viel mit ihr lachen, dummes Zeug anstellen und einfach Spaß haben. Diese Zimmergenossen besserten meine Meinung über das Zimmer auf und machten die nächsten Tage im Hostel sehr angenehm.

Tobi ist da! Wer ist Tobi? Tobias ist ein guter Freund aus Mönchengladbach und gehört zu meinem engen Freundeskreis. Er ging auch auf mein ehemaliges Gymnasium und machte ein Jahr vor mir Abi. Durch Zufall starten wir in der gleichen Stadt zur gleichen Zeit, haben aber zwei völlig unterschiedliche Reisepläne. Ich bevorzuge aus Kostengründen den Bus, während er ein eigenes Auto kaufen wird um damit von Stadt zu Stadt zu fahren. 

Der Tag war allerdings nicht besonders aufregend. Wir trafen uns am Square, denn da konnte man diesen "big german fridge", wie ihn eine Airlinemitarbeiterin taufte, nicht übersehen. Ich zeigte ihm die Stadt, und wir aßen zusammen leckeres Dinner und tranken ein kühles Bier... Ahhhh, ein Stück Heimat. 
Auch am nächsten Tag liefen wir zusammen durch die Stadt und regelten verschiedene Dinge und aßen ausgiebig, Sparen ist uns noch nicht in den Sinn gekommen. Anschließend verbrachten wir den Abend in Tobis Hostel- Bunk Backpackers. Dieses Hostel ist deutlich größer als meins und bieten neben günstigen Essensangeboten auch einen Pooltisch und allerlei Partyveranstaltungen. Wir gönnten uns also am "Torta Tuesday" eine Torta, jedoch wussten wir auch nicht was das ist, aber hey, es war billig und es gab ein gratis Corona. 
Dabei guckten wir bei der Poolcompetition zu, einer lächerlichen Version von Billiard, da haben diese Banausen doch tatsächlich nur einen englischen Pooltisch, heißt: kleine Kugeln und nur rote und gelbe. Die Regeln: Im K.O-System spielen 2 Spieler gegeneinander, welcher von beiden kann in 1. Minute mehr Kugeln einlochen. Sagte ich schon, dass das Lächerlich ist. Da versauen die Engländer auch noch den Billiardsport.
Wir wendeten uns ab und setzten uns an den Tisch mit ein paar Mädchen, die Tobi schon kennen gelernt hat. Jacqueline aus der Nähe von München, Lorena aus der Nähe von Hannover und Deborah, keine Ahnung wo sie herkam. Wir lernten uns kennen und nutzten direkt ausgiebig die Happy Hour, wobei man wissen muss, dass Alkohol hier sehr teuer ist. Es folgte ein Karaokewettbewerb an dem nur Jacqueline teinahm, da die anderen Zettel komischerweise verschwunden sind- wahrscheinlich der Wind. So gab wenigstens Jacqi, mit ihrer engelsgleichen Stimme, einen zum Besten. Währenddessen widmeten wir( Tobi& Ich) uns dem Alkohol, die Happy Hour war längst vorbei aber dass war uns scheißegal! Wir hatten den perfekten Pegel für die anschließende Party, denn zu einem Techno/Hip- Hop/House- Mix konnten wir perfekt abzappeln. Ich habe selten in FlipFlops gefeiert und dann auch noch nicht so gut. Danach hatten wir noch ein langes Gespräch zu dritt mit Jacqueline, wobei wir mehr als einmal ihren bayrischen Akzent nacharmten. Schmaaaarn!

Anschließend nutzen wir den Mittwoch um Jacqe die Stadt zu zeigen, zusammen zu kochen... und um auszunüchtern...


Heute, also Freitag, hatten wir deshalb keine Lust auf Feiern. Nachdem ich in Tobis Hostel gewechselt bin, gingen wir in die Stadt und ich buchte meine 5-Tages-SurfAdventure für 680 AU. Dollar. Eine Menge Geld, aber ich glaube es lohnt sich und ich werde mich um eine besondere Erfahrung bereichern. Im Preis inbegriffen sind 5 Tage Surfen, 5 Nächte im Hostel und gratis Essen. Ich buchte das Komplettpaket, da ich einfach denke, dass ich dadurch eine geschlossene Gruppe kennen lerne werde. Wir buchten bei einem Deutschen, der vor 4 Jahren nach Brisbane ausgewander war, dieser hat uns auch gleich Reiserouten empfohlen und über Sehenswürdigkeiten informiert. Danach gingen wir zurück in die Stadt und trafen Sarah. Ebenfalls eine Freundin aus meiner Stufe, die bei einer Gastfamilie wohnt und bald ein 3-Monats-Praktikum in Brisbane beginnen wird. Doch am wichtigsten- Sie brachte mir meine Kopfhörer die mir im Auto aus der Tsche gefallen sind... Achja, und meine Visacard. Anschießend zeigten wir auch Sarah die Stadt, gingen mal da lang, mal hier lang und redeten viel über unsere Reise. Ich verbringe jetzt noch das Wochenende in Brisbane und mache mich Montag auf den Weg nach Byron Bay "Surfers Paradise"! 



Brisbane River und City





Street Beach


King George Square

Brisbane City Hall

Stammplatz am King George Square

Sarah und Tobi





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