Dienstag, 15. Oktober 2013

Byron Bay- eine Perle am Meer!

Am Montag frühstückte ich noch ein letztes Mal mit Tobi, bevor wir uns dann von einander verabschiedeten und ich mich auf dem Weg zum Bus machte. Ich stieg in den 8.45 Uhr Premierbus nach Byron Bay! Erneut war ich sehr zufrieden, da ich Brisb´ne, wie die Australier alle sagen, einfach satt hatte. Die Stadt ist definitiv schön, allerdings hat sie die gleichen Probleme wie alle amerikanischen Städte: Sie ist geplant. Das heißt, dass was man sehen muss, sieht man, da man da wie an der Schnur geführt durch die Stadt geleitet wird. Allerdings wird es sehr schnell langweilig. 
Nach 4 Stunden erreichte ich Byron Bay, endlich konnte ich das Meer sehen. Ich stieg aus und mich begrüßten sofort Mitarbeiter von Hostels, die mit einem Schild auf sich aufmerksam machten. Ich ging also zu dem Franzosen, der das Schild meines Hostels in der Hand hielt. Obwohl es nur knappe 5 Minuten Fußweg weg war, wurde ich mit dem Shuttlebus dorthin gebracht. Danach folgte das übliche, einchecken, den viel zu schweren Backpack auf den Boden hauen, ein Bett besetzten. Danach ging ich  sofort zum Strand, ich verweilte dort ein bisschen und ging später zurück zum Hostel wo mich meine Zimmergenossen begrüßten. Es folgte das übliche: "Hi, i´m Dominik from Germany! Where are you from?" ...das kann doch nicht euer ernst sein! 
Es waren Deutsche aus Stuttgart, toll. 
Machste nichts, ach egal, wir gingen später noch zu Dominos und da... zeigte Byron sein wahres Gesicht. Überall saßen Leute die trommelten, viele gingen Barfuß, hatten komische Decken um den Hals gewickelt und es stank nach Gras. Die Polizei in Byron Bay ist wahrscheinlich unglaublich beschäftigt und nimmt den Cannabisgeruch nicht wahr.
Am nächsten Tag gingen wir drei zum Byron Bay Lighthouse, die einzige richtige Attraktion in Byron. Auf dem extra angelegten walking trail begegnete ich endlich ein paar kleinen Schlangen und Echsen. Oben angekommen hatten wir einen unglaublichen Ausblick, denn wir ca. 5 Minuten genossen und den wir zum Fotos machen nutzten bevor es anfing zu regnen. Da dieser aber auch nur 5 Minuten anhielt war das ganz angenehm und wir setzten unseren Weg fort. Ich machte ein paar tolle Fotos, sah von oben Delphine die in einer Gruppe abwechselnd aus dem Wasser sprangen und wieder eintauchten. Für so welche Momente bin ich nach Australien gekommen. 
Am dritten Tag checkte ich aus und fuhr mit diversen Shuttlebussen zu meinem neuen Hostel, die "Arts Factory Lodge", die wie eine kleines Dorf aufgebaut ist, mit Zelten und kleinen Bungalows. Meine vorherigen Zimmergenossen haben mich schon ausgiebig ausgelacht und mir gesagt, dass dort nur Hippies rumlaufen. Ich hatte also gemischte Gefühle. Ich kam also an und wollte einchecken, da wurde mir freundlich vermittelt, dass ich erst nach 2 PM einchecken kann, na toll. Dann zog ich mich halt erstmal um un lauschte dem Trommelkreis. Dann gönnte ich mir das Schließfach für 3 Dollar, bevor ich dann von meinem Surfkursbus abgeholt wurde. Ich habe 5 Surfstunden bei Mojo´s gebucht, die zweimal als beste Attraktion von New South Wales ausgezeichnet wurden. Mich störte jedoch, dass ich fast der einzige war der das mehrmals macht, die meisten nehmen nur eine Surfstunde und hauen dann wieder ab, ich habe mir mehr eine Gruppe gewünscht. 
Mojo´s war eine Surfschule mit lauter cooler und extrem netter Surflehrer, die alle perfekt den australischen Lebensstil beherschen. Nachdem wir alle unseren Neoprenanzug und ein Surfbrett hatten, ging es raus zum Meer wo wir erstmal mit ein paar Aufwärmübungen anfingen, danach gingen wir die Bewegungen durch, aber alles mit sehr viel Spaß und Witz und danach... ging es endlich Raus in die Wellen. Nach ein oder zwei Versuchen schaffte ich es einen Ride zu Stehen. Ein absolut geiles Gefühl! Man steht auf einem Brett, was auf einer Welle balanciert und dabei noch ordentlich an Geschwindigkeit zulegt. Ein paar Versuche später warf mich mein Brett in Richtung Strand ab, aber weil das noch nicht Schande genug war, haute mir die nächste Welle das Surfboard nochmal voll vor die Nase. Aaaaaaah! Fuck! Und weiter gehts, noch jetzt zweifel ich an der funktionfähigkeit meiner Nase und taste sie regelmäßig ab. Surfer leben gefährlich. Danach betrachteten wir die Bilder der surfschuleigenen Fotografin, bevor ich zurück in mein Hostel kam und dort endlich einchecken konnte. Ich ging zu meinem Zimmer... Trommelwirbel... Und nur eine deutsche von ca 6 Roommates, ich glaubs nicht, hier bleib ich. So lernte ich 2 Niederländer und eine Niederländerin, eine vllt. schwulen Engländer, einen patriotischen Amerikaner, einen Deutsch-Australier und eine absolut akzentfrei sprechende Deutsche kennen. Sagte ich bereits, dass das Hostel 2013 einen Award für die bester Atmosphäre gewonnen hat. So verbrachte ich den ersten Abend mit den Deutsch-Australier, der mir wie selbstverständlich ein Bier anbot. Er erzählte mir, dass er in Nürnberg geboren wurde, Sohn eines deutschen Vaters und einer polnischen Mutter ist und mit ca. 9 Jahren auswanderte. Danach gingen wir raus und ein anderer Engländer aus dem Nebenzimmer bot uns einen gratis Joint an, weil er offensichtlich total breit war. So rauchten alle Joints, während ich mit meinem Wasser daneben saß, brav wie ich bin.
Am nächsten Tag hatte ich dann meine Surfstunde um 8 AM, spinnen die! 
Aber da es wieder nur Neulinge gab bekam ich glücklicherweise Einzelunterricht. 
Auf dem späteren Weg zu meinem Bungalow lief ich ca. 10 Eidechsen über den Weg, aber daran konnte ich mich gewöhnen. Am Abend saß dann unser ganzes Zimmer an einem dieser Bank-Tische, da war also die besagte Atmosphäre, wir teilten Wein, es wurde wieder geraucht und wir lachten viel. 
Am Samstag wurden wir dann endlich von unserer "Happyfairy" (Hashtag)Hannah zu einer Familie erklärt, relativ unbeeindruckt von der Tatsache ging es wieder zum Surfkurs, der diesmal wegen der schlechten Bedingungen sehr anstrengend war und ich beschloss danach einen Tag Auszeit zu nehmen und ließ mich völlig erschöpft zurück zum Hostel fahren. Am Abend kauften wir wieder Wein und Sixpacks, setzten uns an unseren Tisch und redeten viel, bevor wir dann zu einer Beachparty gingen. Keine normale Beachparty, sondern eine Kopfhörerbeachparty. Wir gingen zu einem Van, wo zwei Dj´s auflegten und bekamen unsere Kopfhörer. Ich setzte mir die Kopfhörer auf und musste erstmal zwischen dem blauen und dem grünen Channel unterscheiden. Der grüne Kanal spielte mehr Regea-Dubstepmusik und der blaue eher House-Elektro, ich entschied mich für den blauen und der Kopfhörer leuchtete nun blau. Und dann ging der Spaß schon los! Nach kurzer Zeit auf der Grünanlage, zog es unsere Gruppe dann runter zum Strand, wo wir begannen an und später in den Wellen zu tanzen. Absolut genial!
Mit einem leichten Kater rappelten sich am nächsten morgen alle auf.Wir gönnten uns alle zusammen den ein oder anderen Kaffee bevor ich sofort wieder schlafen ging, war ja schließlich mein freier Tag. Bis auf einem feucht-fröhlichen Abend bei schlechtem Wein aus der 2L-Verpackung- egal ob Rot- oder Weißwein, passierte nicht mehr viel.
So verbrachte ich noch 1 1/2Tage mit surfen und meinen freundlichen Roommates, wir waren alle grundverschieden aber verstanden uns alle super. Ich verstehe immer noch nicht, warum das so gut geklappt hat. Wehmütig verließ ich dann nach einer tollen Woche Byron Bay, direkt nach dem Surfkurs schulterte ich den Backpack und stieg in den Greyhound zurück nach Brisbane. Das war also das kleine verrückte Städtchen Byron Bay...




Der Premierbus nach Byron Bay





Byron Bay Lighthouse



Der östlichste Punkt des australischen Festlands



 Der colafarbene  Lake Ainsworth

MojoSurf!

Zwei Niederländer

Nichts besonderes mehr: Eidechsen


       

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