Dienstag, 28. Januar 2014

Sydney (16.11.13- 28.01.14)


Jetzt ist mein Blog schon um einen Monat veraltet und in dieser zeit ist viel passiert. Mittlerweile habe ich einen „Alltag“ und kann mit stolz sagen, dass ich in Sydney wohne. Beginnen wir jedoch erst mal damit, wie es dazu kam, denn zu der Zeit wo ich in Sydney landete, war ich nahezu gescheitert und mittellos.


Nachdem ich am Flughafen Sydney angekommen bin, mein Zug zum Hostel nahm und eine Nacht geschlafen habe, begann ich damit, mir meinen CV, also meinen englischen Lebenslauf, auszudrucken und diese an jedem Shop, Café oder Restaurant zu verteilen. 5 Tage verbrachte ich damit, dass ich durch die Stadt lief um mit Managern zu sprechen und bei „Gumtree“ nach Jobangeboten zu suchen. Schön war die Zeit nicht, allerdings habe ich meine lehren daraus gezogen.
Am 3. Tag meiner Jobsuche, sah ich eine Online-Jobangebot von einem Warehouse (Lagerhaus), welches sich 40 min. Laufweg von meinem Standort befand und da ich keinen Laptop dabei habe, beschloss ich, die 40 min. zielstrebig zu gehen. Allgemein kann ich sagen, dass ich in den letzten vier Monaten sehr viel gelaufen bin, was aber keinesfalls schlimm ist. Angekommen am Warehouse suchte ich das Unternehmen und überreichte, bei einem kleinen Gespräch, meinen CV und empfohl mich so für die Position. Tatsächlich, wurde ich noch am gleichen Abend angerufen und der Supervisor, also der Vorarbeiter, rief mich an und bot mir Probearbeit für den nächsten Tag an.
Jedoch verlief die Probearbeit, subjektiv gesehen, nicht so erfolgreich, ich erschien zwar 10 Min. früher und nutzte die Zeit, um mit den Angestellten, die wohl gerade Pause hatten, zu reden, allerdings befand sich während meiner Probearbeit ein Asiate neben mir, denn ich in Sachen Schnelligkeit nicht überbieten konnte. Bei Showpo, so heißt der Arbeitgeber, handelt es sich um einen Onlineshop für Frauenbekleidung. Meine Aufgabe bestand darin, dass ich die Kleidung aus ihrer Schutzfolie herausnehme und diese dann, zusammen mit einer „Dankeschön-Nachricht“ und dem Bestellschein, einzupacken. Da aber der Chinese ein Tempo vorlegte, dem ich selbst unter größter Anstrengung nicht nachkommen konnte, hackte ich denn Job schon kurz danach ab. Ich traf an dem Tag noch Jacqueline aus Brisbane auf einen Kaffee und ging die nächsten Tage wieder auf Jobsuche. 

Jacqueline aus Bayern

  Währenddessen hatte ich auch keine Zeit, die Großstadt Sydney großartig zu inspizieren. Allerdings fühlte ich mich wohl, wieder in einer Großstadt zu sein. Sydney ist zwar nicht die sauberste Stadt und auch nicht die freundlichste, jedoch beinhaltet sie viele Menschen, es ist immer was los und hat seinen ganz eigenen Charme.

Als ich am 24. Dezember Tobias treffen wollte, der an dem Tag in Sydney angekommen ist und mich fragte, ob wir uns nicht in der Stadt treffen sollten, erreichte mich ein unerwarteter Anruf. Der Anrufer war Martin, Supervisor bei Showpo, und sagte mir, dass meine Leistung beeindruckend war und er mich gerne in seinem Team haben wolle. Natürlich sagte ich zu und war somit glücklicher angestellter von Showpo.com!

Arbeiten bei Showpo
 
Beflügelt verbrachte ich Weihnachten mit Tobias, Seinem temporär mitreisenden Mönchengladbacher Niklas und meiner Bekannten Anna. An Weihnachten, den 25.12, also dem australischen Weihnachtstag, wollten wir zusammen zum Stand um dann dort einen Barbecue zu haben und sich zu betrinken- Typisch australisch. Doch am Weihnachtstag überraschten uns der Dauerregen und somit war das Barbecue am Strand eher ein Reinfall, allerdings haben wir es durchgezogen. Während der ganzen Zeit ist sowieso keine Richtige Weihnachtsstimmung aufgekommen, da dafür einfach die Familie, das kalte Wetter und der Glühwein fehlt. Komisch wie man Schmuddelwetter, kalte gefrorene Finger, warme Heizungen und gestresste Menschen vermissen kann.
Nach Weihnachten verbrachte ich meine mit Arbeiten, ich schlief einige wenige Nächte bei Tobi im Auto, wofür ich mich nochmal bedanken möchte und was überraschend bequem war und mietete mir danach ein Zimmer in Newtown, was zwar billig aber auch unglaublich dreckig war. Außerdem betrug der Fußweg zur Arbeit nun eine Stunde hin und wieder eine Stunde zurück, aber wie gesagt es war billig und das gute an einem schon verdreckten Haus ist, dass man nichts putzen muss. 

Und das ist noch harmlos

Anderes Thema: Silvester in Sydney, wie isset denn?
So oder so ähnlich wurde ich oft gefragt und alle erwarteten eine Ode an das Silvesterfest in Sydney, jedoch muss ich sagen, dass ich es mir besser vorgestellt habe.
Zusammen mit der ganzen Campertruppe suchten wir schon Tage zuvor einen Platz, der einen optimalen Blick auf die Brücke und das Feuerwerk freigibt. Der beste Platz ist zweifelsohne der botanische Garten, allerdings muss man sich schon um 5 Uhr Morgens, kein Witz(!), anstellen um in den Park zu kommen.
Also beschlossen wir in den Lavender Park zu gehen, der eine erstaunlich gute Aussicht auf die Brücke besaß. Freunde von Tobi machten sich schon am vorherigen Abend auf dem Weg um am Park zu schlafen und sich am Morgen einen guten Platz zu sichern. Wir dagegen, also Tobi und ich trafen uns um 10 Uhr an einem „Liquor Store“, einem Laden der Alkohol anbietet, da Australier ihren Alkohol nicht im Supermarkt kaufen können und kauften dort den halben Laden leer. Nur das billigste Bier kam uns in die braune Tüte! Zur Feier des Tages kauften wir uns auch einen Malibuverschnitt und zogen mit einem Rollkoffer voller Alkohol los. Wir saßen also Mittags schon am Park und öfneten unser erstes Bier. Danach hieß es warten, aufdringliche Asiaten von unserem Platz verscheuchen und den Alkohol vor der Polizei verstecken. Das war mehr wie Krieg, als ein toller Feiertag. Kurz vor 12 Uhr wurde es hektisch und wir mussten nun mit Handtüchern und Campingstuhlbarrikaden um unseren Platz kämpfen. Während Tobias schon 5 Minuten vorher den Countdown anfing und diesen Witzes auch nicht müde wurde stellten wir uns nah an die Abstellung und zogen unsere Handys und Kameras. Als das Feuerwerk anfing lies ich vor Aufregung und vor Bequemlichkeit meinen vollen Becher auf Tobis Füße fallen, was er mit einem lauten Schrei zu Kenntnis nahm. Wow, was für ein Feuerwerk, es ging ganze 13 Minuten. Es war schon schön aber man wartet von 7 Uhr Morgens auf einer Wiese und wehrt sich gegen aufdringliche Leute um ein mittelmäßiges Feuerwerk zu betrachten, das nicht mal 15 Minuten dauert. Das Beste war da noch die Brücke, die allerdings nicht dauerhaft gefeuert hat, jedoch war der alljährlich bekannte Funkenregen, der unter der Brücke auftritt, schon eine sehr feine Sache. Abschließend kann ich festhalten, dass ich Silvester in Sydney gefeiert haben aber ich brauche es nicht unbedingt nochmal. 

Meine Sicht auf die Harbour Bridge








Mittlerweile habe ich mich jedoch in der Großstadt Sydney eingelebt und fühle mich hier sehr wohl. Ich wechselte am 06.01 in ein Hostel in Glebe, einem Studentenviertel in Sydney, und habe mich hier für 6 Wochen zu einem Spottpreis eingebucht. Ich lebe in einem 4-Bett-Zimmer, mit einer eigenen Dusche und Toilette für jedes Zimmer, mit einem Fernseher, mit einem Pc, mit einem Kühlschrank und einer Spüle. Außerdem gibt es gratis Trockner und Waschmaschinen, sowie einer Gemeinschaftsküche auf dem Dach. Meine Mitbewohner sind zwei Engländer und ein Ire, sodass ich den ganzen Tag englisch spreche. Außerdem verstehe ich mich mit allen sehr gut und gehen auch mal öfter einen Trinken oder an den Strand,meist jedoch mit Paul (25) aus Norwich.

Cooge Beach

Unterwegs mit Paul

Die Wiese vor dem Strand ist wohl beliebter

Mittlerweile ist auch der Alltag eingekehrt, ich geh zu Arbeit, wo mich die Leute mögen und die Couriere beneiden, da ich mit so vielen schönen Frauen zusammen arbeite. Abends wird dann noch eingekauft, gekocht, sport gemacht oder gelesen und dann ist der Tag auch schon vorbei. An meinen Wochenenden gehe ich feiern, zum Strand oder habe ein Barbecue in unserem Lieblingspark, dem kleinen Centralpark.
Eine weiter tolle Sache ist, dass man hier in Sydney kostenlos eine Büchereimitgliedskarte bekommen kann und so versuche ich durch das Lesen schwieriger Bücher mein Englisch zu verbessern, da dass Vokabular von Büchern nochmal um einiges fordernder ist.
Mir gefällt es hier gut und mein Bankkonto füllt sich langsam wieder, da ich recht sparsam lebe und so überlege ich, ob ich hier noch etwas länger bleiben soll und dann wieder die Ostküste hochfahre, bevor ich dann nach Neuseeland, Asien und Russland bereise. Vorher jedoch gehe ich noch auf mein Eminemkonzert und spiele zurzeit mit dem Gedanken mir Tickets für die Formel 1 in Melbourne zu kaufen.
Zwar war die Entscheidung nach Sydney zu gehen irrational, dumm und nicht nach Plan, allerdings war diese Entscheidung genau die Richtige. Außerdem Weiß ich jetzt, dass ich alles erreichen kann, wenn ich mich nur genug Anstrengend. Eine Weisheit, die ich jedoch lieber schon vor der Oberstufe erkannt haben sollte. Mal sehen was die Zukunft noch bringt. 

Schnell wie der Blitz- Mit Skateboard und Negerbräune

CentralPark





Die Weihnachtsgeschichte auf einer Kirche



Chinatown

Darling Harbour


 P.S. Rechtschreibung prüfe ich morgen, wenn ihr fehlerfreie Texte wollt, dann kauft euch ein Buch ;)

Dienstag, 7. Januar 2014

Gladstone und Rockhampton ( 08.- 16. 12)

Ich buchte mir am Sonntag ein Ticket nach Gladstone. Eine Industriestadt, mit ca 30.000 Einwohnern. Gladstone ist geprägt durch den Kohleabbau, den Gewinn von Erdgas und den damit verbunden Hafen. Laut Alex, aus Bundaberg, gäbe es dort eine Vielzahl an Arbeitsplätzen. Ich dachte mir, wenn ich jemanden Vertrauen würde, dann Alex. Ich nutzte den Morgen für ein ausgiebiges Frühstück mit Ruymam und bereitete mir ebenfalls ein paar Sandwiches für die Fahrt vor, denn das Frühstück war im Hostel kostenlos mit einbegriffen. Dieses bestand in den meisten Hostels aus Toast, mit verschieden Aufstrichen und Kornflakes, dazu gab es meist einen Durchlauferhitzer für Wasser, sodass man sich Tee und Kaffee machen konnte.
Nach dem Essen checkte ich aus, aber verweilte noch ein paar Stunden in dem Gemeinschaftsbereich und schrieb Couchsurfinganfragen, sodass ich in Gladstone keine Unterkunft bezahlen müsse. Dazu kam noch, dass es dort nicht mal ein Hostel gab. Man schreibt also die Leute an, erzählt von seinen Gemeinsamkeiten und kopiert diesen Text dann unzählige Male und sendet es, natürlich mit vorher geänderten Namen, an alle Leute die zu finden sind. Allerdings bevorzugte ich eher alte Leute, da diese die besseren Kontakte haben und ich so vielleicht einfacher Arbeit finden konnte.
Ich klappte meinen kleinen Laptop zu, verabschiedete mich von Ruymam, der noch am selben Tag, per Anhalter, nach Süden fahren wollte, und ging vor die Tür, wo ein kleines Bus stand. Die meisten Hostels bieten ebenfalls einen solchen Bus an, mit denen die Gäste zur Stadt oder zur Busstation gebracht werden. In meinem Fall war es Letzteres und so erreichte ich nach ca. 10 Minuten bequem den Couchterminal von Hervey Bay. Nach eine kurzen Wartezeit, stand mein Greyhound-Bus ebenfalls dort und ich betrachtete, während der Fahrer eine Pause machte, mein neues Gefährt. Ein großer roter Reisebuss mit Klimaanlage, Ledersitzen, USB-Schnittstellen zum Aufladen und WLAN, was will man mehr! Während der Bus dann endlich in Bewegung kam, nahm ich meinem Laptop wieder raus und schrieb an meinem Blog, da ich schon damals einiges nachzuholen hatte. Während ich schrieb und surfte bemerkte ich auf Couchsurfing.com, dass mich jemand eingeladen hat, bei ihm zu verweilen. Er hieß Mike Koens und war 58, lebte in Gladstone und wohnte wohl etwas außerhalb, was ich aber nicht schlimm fand. Kurz bevor ich angekommen bin, schrieb ich Mike per SMS an und fragte ob er mich denn abholen könnte, denn mir ist aufgefallen, dass er 10 Minuten Autofahrt außerhalb wohnt, aber Mike erwies sich als ein gute Gastgeber und tat mir den Gefallen. Als ich dann in Gladstone ausstieg, fiel mir auf, dass die Stadt gar nicht so hässlich war. Das Wetter war angenehm, es gab direkt vor der Bushaltestelle einen Park und überall blühten bunte Blumen und Sträucher.
Nach weiteren 10 Minuten blinkte ein kleiner japanischer Wagen, wie ihn in Australien viele fahren, und bog in die Bushaltebucht ein und kam vor mir zum Stehen. Ein älterer Mann stieg aus und stellte sich als Mike vor. Er war mir auf anhieb sympatisch und machte einen netten Eindruck, jedoch sah er doch etwas älter aus als auf seinem Bild. Wir verfrachteten meine Gepäckstücke in sein Auto und fuhren los.
Als wir gerade ein Gespräch begonnen haben unterbrach er mich, verwies auf das Lied im Radio und drehte die Lautstärke satt nach oben. Er entschuldigte sich aber sagt, dass er das Gitarrensolo absolut stark findet und er dabei immer so abgeht. Naja, jedem das seine. Danach hatte er jedoch noch Zeit für einige Gespräche und so fuhren wir zu seinem Haus.
Er lebte in einem großen Haus etwas Abseits einer Hauptstraße. Er sagte, dass es viel zu groß für ihn alleine sei und das er deswegen einen Mitbewohner und gelegentlich Couchsurfer hatte. Er erzählte mir schon zu Beginn von seiner gescheiterten Ehe, weswegen er sogar die Stadt verlassen hat und nach Gladstone gezogen ist. Dort kaufte er dieses Haus nach ein paar Jahren, da er mit seiner nächsten Lebensgefährtin, seinen und ihren Kindern zusammen einziehen wollten, allerdings scheiterte dieses vorhaben ebenfalls nach ein paar weiteren Jahren und so habe er das Haus für sich alleine.
Wir stiegen aus und ich durfte zum ersten Mal sein Haus betreten. Das Erste was ich sah, war ein riesiger Billardtisch. Innerlich feierte ich schon eine dicke Party auf diese Tatsache, während Mike mir die weiteren Räume zeigte. Ich konnte kostenlos meine Klamotten waschen und zum Abendessen gab es „leftovers“, also aufgewärmte Reste vom Mittagessen (sehr typisch in Australien), mit Rum-Gingerbeer. Ich fühlte mich sichtlich wohl.
Während des Essens, erzählte Mike davon,dass er Faltschirmspringer sei, Kampfsport machte, bei der freiwilligen Feuerwehr helfen würde und Waisenkinder betreute. Man kann es jetzt auch übertreiben, aber besonders die Tatsache, dass er mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug springt, machte mich Neugierig. Bevor ich Australien verlasse möchte ich auf jeden Fall nochmal selbiges tun. Ich weiß nur noch nicht, ob es ein durchschnittlicher Touri-Tandem-Sprung wird oder ob ich einen Tageskurs, zum Erlangen der Lizenz, belege und dann mit zwei weiteren Sprunglehrern springe aber dabei, die Leine selber ziehen darf und alles alleine mache.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Paul kam rein, ein Mann in den vierzigern und mit einem deutlichen Bierbauch. Das Bild bestätigte sich auch direkt, als sich Paul ein Bier aus dem Kühlschrank holte und sich mir danach vorstellte. Beide Herren waren sehr unterhaltsam und wir verbrachten noch einen guten Abend zusammen, spielten Billard und gingen danach schlafen.
Jeden morgen an dem ich aufwachte, war ich alleine in einem großen Haus, das einem „Fremden“ gehörte. Ich frühstückte immer ausgiebig, zog mich um, spielte manchmal eine Runde Billard. Danach jedoch machte ich mich immer auf den Weg in die Stadt. Wie? Naja... Ich ging einfach bis an die Hauptstraße und ballte meine Hand, mit dem Daumen nach oben gestreckt. Das internationale Zeichen für: „ Ich brauche eine Mitfahrgelegenheit!“
Manchmal klappte das sehr schnell, manchmal aber auch nicht. Auf diesem Wege lernte ich aber viele Leute kennen. So sprach ich z.B. mit einem Mann, der Kapitän auf einem Zugschiff im Hafen ist und einem alten Mann, dessen Frau krank im Krankenhaus lag. Dann ging ich meist in die Bibliothek und suchte, mit dem dortigen WLAN, auf Gumtree.com.au nach Jobs. Die Ausbeute war überschaubar und schon nach 3 Tagen fasste ich den Entschluss, dass die Jobsuche in Gladstone keinen Sinn macht. Das schlimmste war jedoch der 2 Stunden-Fußweg zurück zum Haus. Ich bin zwar wirklich gut im zu Fuß gehen aber der Weg war eine Qual. Außerdem halten es die Australier nicht für nötig, überall einen Fußgängerweg anzulegen. So durfte ich am Ende meiner Strecke noch ca. 20 Minuten an einem Highway entlang laufen, da es sonst keine andere Möglichkeit gab.
Aus bequemlichkeit und weil ich keinen neue Couch gefunden habe, blieb ich fast eine ganze Woche. Wir tranken viel Bier mit Paul, ich begleitete Mike an seinem freien Tag zu verschiedenen Privatleuten, die ihn beauftragt haben, er zeigte mir seinen richtigen Arbeitsplatz und ich aß das erste Mal einen „Meatpie“. Es war eine gute Zeit, die ich in Gladstone hatte, auch wenn sie nicht mit beruflichen Erfolg gekrönt wurde. Couchsurfen ist mittlerweile meine bevorzugte Unterkunftsart, da man so viele vermeintlich Wildfremde Menschen besser kennen lernt.




Deswegen, zog es mich auch weiter nach Rockhampton, dem selbernannten „Beef Capital“ (Rindfleisch-Hauptstadt). Dort leben ca. 61.000 Bewohner, die diesen Spitznahmen wohl erfunden haben, da es dort sonst nichts gab. Als ich raus gegangen bin, um diese selbsternannte Hauptstadt zu besichtigen und nach vermeintliche Arbeitsplätze zu suchen, war ich einfach überwältigt, denn ich habe noch nie so eine langweilige Stadt gesehen. Das spannendste an Rockhampton ist, wenn ein Lastwagen, beladen mit Rindern, an dir vorbeizieht. So stoppte ich am Fritzroy River und starte in einen braunen Fluss. Ich hatte nur eine Frage... WAS MACHE ICH HIER?
Warum lief meine Jobsuche nicht gut? Weil ich nicht wirklich hier arbeiten wollte. Ich wollte nicht in einer leeren, langweiligen Stadt bleiben und vor allem wollte ich an Weihnachten alleine in einer kleinen Stadt versauern und das Fest alleine verbringen. Ich wollte in die Großstadt, wo ich etwas besonderes erlebe und Silvester auf eine einzigartige Weise feiern kann. Mit anderen Worten, ich wollte nach Sydney! Aber diese Idee war einfach nur dämlich und irrational, diese Idee machte absolut kein Sinn. Ich musste mir eingestehen, dass ich einen Fehler gemacht habe, allerdings war ich fast Pleite und hatte ein Busticket. Ich saß also auf einer kleinen Mauer, trank eine Schluck und dachte eine Weile nach, ohne wirklich zu Denken.
Ich hatte zwei Optionen: Entweder ich bleibe irgendwo in Queensland und versuche einen Job zu finden oder ich fliege nach Sydney, zu einer Zeit, wo Jobs selten und Hostels besonders teuer sind und kämpfe dort ums Überleben.

Ich schaute weiter ins Leere und wog die beiden Optionen ab, obwohl ich eigentlich schon wusste, welche Wahl ich treffen werde. Ich sah meine Zukunft nicht in Rockhampton, ich wollte einfach nur nach Sydney. Noch an Ort und Stelle holte ich mein Handy hervor und googelte nach dem billigsten Flug nach Sydney. Ich sah, dass der billigste Flug am nächsten Tag geht, für 100€ würde ich eine Flug von Rockhampton nach Sydney buchen können. Ich versäumte keine weiter Minute und ging zurück zu Wohnung, wo sich mein Laptop befand. Ich buchte die insgesamt zwei Flüge und ging mit gemischten Gefühlen ins Bett. Einerseits war ich glücklich, andererseits wusste ich, dass ich gerade auf die Überholspur in Richtung Armut gezogen habe. Also lief ich am Dienstag die ca. 3 Km zum Flughafen Rockhampton, bei 30 Grad, denn ich sehe es nicht ein, die 4 Dollar für einen Bus zu bezahlen, da ich doch 2 gesunde Beine habe. Angekommen wartet ich gepannt darauf, dass mein Flug freigegeben wir und am Abend ging ich dann endlich auf dem Flughafenfeld in Richtung Flieger. Das Flugzeug wurde von der Abendsonne umspielt und glänzte in einem anmutigen Licht, ich musste sofort grinsen, ich hatte die Sonnenbrille auf, die Sonne lachte mich an, vor mir stand ein majestätisches Flugzeug, die Stewardess begrüßte mich und ich wusste, dass ich das Richtige mache. Noch dazu liebe ich es zu fliegen, ich finde es geil wenn die Triebwerke aufheulen und ein mehrere Tonnen schweres „Ding“ in die Luft hebt. 


Nach Eis, Bier und einem Zwischenstopp in Brisbane, erreichte ich den Luftraum über Sydney. Während ich im Fernseher die Auslosung der Champions League sah, erschienen unter mir Lichter, viele Lichter, ein Meer aus Lichtern, ich war über Sydney. Endlich befand ich mich wieder in einer Großstadt. Jetzt heißt es wirklich: Get rich or die tryin`! 

Montag, 6. Januar 2014

FRASER ISLAND- (06. -08. 12)

Liebe Freunde, Verwandte, Leser und Leserinnen!
Wie ihr sicher sehen könnt, habe ich meinen Blog in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Das lag daran, dass ich entweder keine Zeit hatte, so getan habe, dass ich keine Zeit hatte oder weil ich einfach nichts zu schreiben hatte, da die letzten Tage nicht leicht und einfach langweilig waren. Aber heute nehme ich mir mal genügend Zeit um meinen Blog wieder zu aktualisieren. Ich kann auf jeden Fall versprechen, es wird spannend, unterhaltsam und nervenaufreibend. Aber starten wir doch erstmals mit etwas Gutem: Die Fraser Island Tour!

Ich saß also am Freitag, den 06. 12 um ca. 7:15 im Bus, der mich zur Fähre nach Fraser Island bringen sollte. Ich suchte mir ein Platz im leeren Bus, Sonnenbrille auf und noch sehr gut verkatert.
Dennoch beobachtete ich neugierig, wie nach und nach immer mehr Personen aufgesammelt wurden und der Bus sich mit vielen jungen Leuten und vereinzelt älteren Touristen füllte. Nach ca. einer Stunde erreichten wir dann eine kleine Anlage mit kleinen Shops, wo wir unsere schweren Koffer und Backpacks in einen separaten Transporter verfrachtet haben, da diese später nachgeschickt werden.
Anschließend ging es weiter zu Fähre, die bereits auf uns wartete und nach kurzer Zeit ablegte. Ich setzte mich auf eine Bank im obersten Deck und bestaunte die schöne Aussicht und holte natürlich sofort meine Kamera raus. Die Sonne schien, der Himmel war wolkenlos, das Wasser hatte eine leicht grünliche Farbe und der Wind blies eine leichte Brise ins Gesicht, so kann man den Moment am besten beschreiben. Den Rest der Fahrt vertrieb ich mir die Zeit, indem ich mit einer älteren Dame aus Hervey Bay redete, die mich spontan ansprach und die ganz nett zu sein schien. So tauschten wir uns etwas aus, bevor wir dann den langgezogenen Holzsteg zur Insel erreichten.
Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und wurde 1992 zum Weltkulturerbe ernannt. Da die komplette Insel aus Sand besteht, können dort nur Allradgeländewagen und Allradbusse fahren.

Welcome to Fraser Island


Am Ende des Holzstegs befanden sich ein paar Bänke und eine kleine Bar, dort wartete unsere Reiseleiterin schon auf uns. Sie stellte sich als Katie vor und war ca. 40 Jahre, hatte blonde Haare und trug beige Shorts und Bluse mit dem Emblem der Reisefirma „Cool Dingo Tours“. Alles in Allem machte sie einen netten Eindruck und machte direkt gute Stimmung.
Wir klärten ein paar Einzelheiten und dann stiegen wir auch schon in den Bus, viele würden jetzt sagen:“Warum hast du nicht die Self Drive Tour gemacht, wo man auch selber fahren kann? Die ist bestimmt besser“. Das ist so eine Sache, die ich mir abgewöhnt habe. Immer wenn man sieht, dass jemand etwas „besseres“ gemacht hat oder hat, ist man meist sofort deprimiert, bereut es und ist nur noch neidisch. Aber warum? Warum nicht einfach mal mit dem Zufrieden sein, was man hat und einfach nur das genießen was man gerade macht und nicht dem verpassten hinterher trauern. Wir machen hier in Australien alle andere Erfahrungen, aber wir sollten nie etwas bereuen, so sieht es aus. So saßen wir bequem im Bus und fuhren los. Katie trug vorne ein Headset und erzählte uns zuerst ein paar Kleinigkeiten über die Insel. Ich konnte mich darauf aber kaum konzentrieren, da ich einfach nur staunen musste. Ich habe noch nie einen richtigen tropischen Wald gesehen. Wenn ich aus dem Fenster guckte, sah in einen Wald mit vielen grünen Bäumen und Büschen, die meist noch direkt übereinander angeordnet waren, sodass die Sonne kaum bis zum Boden kam. Ich machte ein paar Fotos und genoss die Fahrt. Ziemlich schnell lernte ich die beiden, ebenfalls Alleinreisenden, Ryumam und (ich meine) Lu...La, ach keine Ahnung wie der Zweite hieß, kennen. Ryuman war ein sportlicher, 29 jähriger Spanier wie er im Buche steht. Er legte ebenfalls Wert auf die richtige Betonung seines Namens, was für jeden fast unmöglich war aber er wurde des Erklärens nicht müde. Rrrrrrr(gerollt)uuymam! Fremder Nummer 2 war 19 und kaum aus der Schweiz, wir bevorzugten beide jedoch von Anfang an die englische Sprache.
Kurz darauf kamen wir am Lake McKenzie an, eine See aus Regenwasser. Durch zahlreiche Bäume und dessen Blätter verwandelte sich der Sandboden in sog. „Coffeerock (Kaffeestein)“, dieser Boden ist Wasserundurchlässig und so sammelte sich über Jahrtausende dort Regenwasser an. Das Wasser ist extrem Nährstoffarm, weswegen dort kaum Fische leben. Katie erzählte uns ebenfalls, dass der Sand so fein sei, sodass man damit sogar seine Zähne putzen könnte.
So ging ich voller Vorfreude den Weg zum See entlang und staunte nicht schlecht als ich angekommen war. Vor mir zeichnete sich das malerische Bild eines tiefblauen Sees, im Hintergrund befanden sich kleine „Berge“, durch und durch begrünt und vor meine Füßen befand sich weißer Sand- Absolut atemberaubend. Völlig aufgeregt legten wir Strandtuch und überflüssige Kleidung ab und rannten in das Wasser und freuten uns einfach so welche Orte erleben zu dürfen. In so welchen Momenten kann ich mir nicht vorstellen immer noch in Deutschand zu sein, irgendwo studieren zu gehen und jeden Tag auf die Bahn zu warten. Stattdessen schwimme ich in einem Regenwassersee, auf einer geschützten Insel, bei über 30 Grad Celsius, mit wildfremdem Leuten, die ich gerade erst kennen gelernt habe. Das klingt selbst für mich unfassbar.





Lake McKenzie


Wir machten viele Fotos vom Strand aus und im Wasser mit Ruymams wasserdichter Kamera und schnorchelten mit Taucherbrille und Schnorchel. Nach ca. einer Stunde trafen wir Katie, die schon mit einem Buffet auf uns wartete. Es gab Burgerbrötchen oder Tortillas ´, die man sich mit zahlreichen kalten Zutaten belegen konnte, wovon wirklich jeder satt wurde. Beim Essen lernte ich meine Mitreisenden besser kennen, wovon aber die meisten eh aus Deutschland kamen.

Kookaburra





Nach dem Essen packten wir alles zusammen, verstauten es im Bus und fuhren zu einem Regenwald-Spaziergang. Doch kurz bevor wir losfuhren fragte Katie ob jemand vorne bei ihr mitfahren möchte. Ich schaute kurz ob sich jemand meldet, doch als ich sah, dass kaum einer die Hand hob, tat ich es. Vorne zu sitzen war ein wenig angenehmer, da dort auch die Sitze gefedert sind. Während die anderen irgendwelche Lieder von Katies Ipod hörten, unterhielten wir uns. Sie fragte mich, was ich so mache, wie mir die Reise und Australien gefiel und und und. So entwickelte sich ein ganz nettes Gespräch.

Katie



Nach ca. 30 Minuten erreichten wir einen Parkplatz, von dem aus wir zu unserem Walk aufbrachen. Über eine Trampelpfad ging es an Flora und Fauna vorbei. Neben dem Weg verlief ein kleiner Bach und riesige Bäume spendeten uns Schatten. Wenn ich mal, ein bisschen entfernt von der Gruppe, in Ruhe stehen geblieben bin, hört man Blätter knistern und ich fragt mich immer, ob gerade 5 Meter von mir eine Schlange vorbei zieht. Ein Spaziergang klingt zwar etwas langweilig, trotzdem war es eine tolle Sache.





Am Ende des Weges wartet schon Katie auf uns und sie zeigte uns anschließend das Holzfällerdorf, da bis vor ca. 20 Jahren hier feinstes Tropenholz abgeholzt wurde. Doch das Bester war, danach gab es Kaffee, Tee und Cooookies (hörte man die dicken, fiesen Engländerinnen schreien)! Also übersetzt: Es gab Kekse. Ein warmer Kaffee tut nach so einem Tag schon recht gut und den ein oder anderen Cookie lass ich auch nicht aus.
Anschließend ging es zurück zu unseren Lodges, davor hielten wir jedoch an dem einzigen Inselshop und der ganze Bus deckte sich mit Alkohol für die Nacht ein. Diese ganze Inselbereich mit unseren Schlaflodges, dem Shop und der Bar waren umzäunt, da im Wald wilde Dingos herumlaufen. Jeder von uns bekam einen Schlüssel und wir bezogen unsere Lodges. Was heißt da Lodges, das war für mich Luxus. Es gab kleine Häuser, die 5 Schlafräume beheimateten, eine Küche, ein Bad mit mehreren Duschen und einem großen Tisch in der Mitte. Wie zu erwarten war ich auf einem Zimmer mit Ruymam und (ich nenne in jetzt einfach mal) Lucifer. Anschließend hatten wir Dinnerbuffet, aber was für eins, es war alles vom Feinsten. Danach entschloss sich fast die ganze Gruppe, mit dem Bier zum Sonnenuntergang am Stand zu gehen. Wir setzen uns auf einen Baumstamm und redeten viel, hatten viel Spaß und hielten unsere Kameras auf Sonnenuntergang oder die Leute, bis wir dann im Dunkeln leicht angeheitert zurück fuhren und die Party in unsere Lodges verlegten.





Das Bild zeigt eine Kunstaktion vor mir: Karikatur eines selbstverliebten Spaniers"



Tag 2

Am zweiten Tag trafen wir uns um 7.30 wieder im Bus und begannen die nächste Fahrt. Leicht verkatert fuhren wir mit dem Bus eine Stunde auf die andere Seite der Insel. Die Insel war zwar nicht breit, allerdings fuhren wir halt durch unbefestigte Sandwege und das braucht halt seine Zeit.
So erreichten wir einen kleinen Ausblick, wir hielten, stiegen aus und wanderten bis zum einen Aussichtspunkt, von dem aus wir eine riesige Sanddüne sehen konnten. Katie verwies bei diesem Ausblick auf den Kampf zwischen den Pflanzen und dem Sand. Ich genoß kurz den Ausblick und zog mich dann wieder zurück, da es für mich definitiv noch zu früh war.


Anschließend fuhren wir zum 75-Mile Beach, wo wir das erste mal das andere Ende der Insel sahen . Das Wetter war perfekt, es war heiß und es gab vereinzelte Wolken, die Wellen luden zum surfen ein, jedoch wimmelt an den Inselstränden nur so vor Haien und Stachelrochen und ich bin ein großer Fan meiner Extremitäten, also ließ ich davon ab. Allerdings machte ich zahlreiche Fotos aus dem fahrenden Bus, bevor wir bei „Indian Heads“ angekommen sind. Indian Heads war eine großer Fels an einem Ende der Insel und von den Aborigines K´gari genannt wird. Wir liefen ca. 15 min. hoch bevor wir am Abhang angekommen sind. Uns bot sich ein toller Ausblick und ein sehr guter Ort um waghalsige Fotos zu machen. Ich kletterte mit Ruymam bis an ein schmales Ende von Indian Head und wir machten ein paar gute Fotos. Am Ende sahen ich noch ein Schildkröte, die mit minimaler Geschwindigkeit und minimaler Bewegung im Wasser trieb, naja, muss sie selber wissen . 








Ich kehrte dem Felsen den Rücken und machte mich auf dem Weg zum Bus, der unten auf uns wartet. Als wir angekommen waren fiel auf, dass unser Bus im Sand feststeckte und gerade von einem anderen Bus heraus gezogen wurde. Als wäre das nicht schon genug, wurde dabei anscheinend das Getriebe in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem versuchte Katie uns noch zum nächsten Punkt zu bringen, um da dann zusammen Lunch zu essen. Sie versuchte mit viel Schwung eine Anhöhe zu erklimmen, dabei wurden wir aber immer langsam und blieben am Ende wieder Stecken, Katie konnte uns immer heraus fahren und versuchte es noch 2-3 mal, danach jedoch konnte Katie aber den Gang nicht mehr wechseln und versuchte dann im 5. Gang anzufahren. Die Folge war ein furchtbarer Gestank im inneren des Busses. Darum beschlossen wir, das Essen einfach an diesem Strand zu essen und wir mussten hoffen, dass in Kürze ein Mechaniker erscheint und den Bus repariert. Ich war immer noch guter Dinge, griff mir eine Lunchbox aus der Kühlbox, hier „Esky“ genannt und setzte mich mit den Jungs auf einen Felsen. Der Mechaniker ließ aber auf sich warten und wir durften zum „Champaign Pool“ laufen. Katie entschuldigte sich dafür, verlor aber nie die gute Laune, typisch australisch. Nach ca. 40 Minuten laufen kam ich an und sah, dass der Champaign Pool kein richtiger Pool ist, sondern ein Strand der geschützt von Felsen einen runden Pool formten. Gelegentlich stieß ein Welle gegen diese Felsen und das salzige Wasser schnellte in die Höhe. Ein beeindruckender Eindruck, bei dem wir Ruymams Kamera nutzen um Bilder in Front dieser Felsen machten, während eine Welle über die Felsen brach. Außerdem „plantschten“ wir herum, saßen im flachen Bereich und redeten einfach und legten uns am Ende völlig erschöpft an den Stand und ich schlief ein.

"Champaign Pool" unten rechts


Der Norweger, der in Neuseeland studiert, weckte mich, denn wir haben uns am Parkplatz mit Katie verabredet. Noch schlaftrunken ging ich die Treppen vom Strand hoch und staunte nicht schlecht, da dort kein Bus stand. Anscheinend ist das Problem entweder größer als erwartet oder der Mechaniker ist noch nicht da gewesen, aber Katie erschien in einem Jeep einer anderen Tour und erklärt uns, dass der Bus noch nicht fertig repariert ist und das wir wieder zurück gehen müssen. Also... gingen wir los. Allerdings wurden wir auf halber Strecke von einem dieser Jeeps gruppenweise aufgelesen und wurden zum Bus gebracht, der immer noch an gleicher Stelle stand. Ich sah den Mechaniker, der wohl gerade die Reparatur abgeschlossen hatte. Er wischte sich den Dreck von den Händen und erklärte uns, dass wir jetzt wieder weiterfahren könnten, er würden uns jedoch ein Stück begleiten. So stiegen wir ein und fuhren weiter, ich setzte meine Kopfhörer auf und genoss die malerische Aussicht auf die Insel. Die Insel verfügt über ein unterirdisches Wasservorkommen, dass am Strand an verschieden Stellen austrat, daraus ergaben sich kleine fließende Bäche die zum Meer führen. Im vorbeifahren sah ich in einem solchen Bach einen kleinen Dingo sich baden. Dingos sind auf der Insel weit vebreitet und gefürchtet, allerdings sah der Dingo viel zu harmlos aus. Er war ca. Kniehoch und sah aus wie der kleiner roter Fuchs, sehr niedlich. Jedoch bemerkte Katie den Dingo nicht und wir fuhren deswegen weiter, aber nicht lange. Nach kurzer Zeit merkte ich wie der Bus schlingert. Es schien als hätte der Bus einen Platten, der Bus schwankte nämlich von Links nach Rechts und konnte nicht mehr stabil gerade fahren. Der Bus verlangsamte. Wir wurden angewiesen auszusteigen, beim aussteigen bemerkte ich den Inselpolizisten. Wo kommt der her? Und warum hat er Socken an, auf den das Polizeiwappen und der Ort stehen? Es stellte sich heraus, dass bei einem Hinterreifen die Hälfte aller Radmuttern abgebrochen sind. Es hieß also wieder: Zwangspause! Aber wir machten das Beste daraus, indem wir die Kaffeepause wieder am Strand machten. Fakt es, es gibt schlimmere Orte um eine Panne und einen Kaffee zu haben.
Der Reifen war nach kurzer Zeit gewechselt, aber da der mechaniker auf Nummer sicher gehen wollte, wechselten wir ebenfalls den Bus und fuhren damit zum letzten vorletzten Tagespunkt- Das Maheno Shipwreck. Die Maheno war ein ein 1905 gabautes Luxusschiff, was für die Strecke Melbouren- Sydney und Sydney- Vancouver eingesetzt wurde. Es war das schnellste Schiff seiner Zeit und wurde deswegen in beiden Weltkriegen als ein Krankenschiff/ Rettungschiff eingesetzt. Nach den beiden Kriegen wurde es an ein japanisches Unternehmen verkauft. Als sie die Maheno nach Japan schleppen wollten, kam ein Sturm auf und Seil zwischen den beiden Schiffen riss. Schließlich fand man die Maheno später am Strand der Fraser Island und jeder versuch es wieder in das Wasser zu bekommen scheiterten, also schlachtete das Unternehmen das Schiff aus und überließ es seinem Schicksal. Jetzt ist das Schiff ein rostiger Haufen, aber man erkennt deutlich die gewaltigen Ausmaße und auch ein wenig die besondere Ausstrahlung, da das Schiff definitiv eine aufregende Geschichte zu erzählen hat. Als ich davor stand, dachte ich an die Dinge, die das Schiff erlebt und gesehen haben muss. Außerdem ist das Schiff immer noch sehenswert und beeindrucken. Also machten wir wieder zahlreiche Fotos und ein Gruppenfotos mit gefühlten 20 Kameras.



Der letze punkt war Eli Creek. Eli Creek war ein kleiner Fluss, gespeißt mit dem unterirdischen Wasser, der eine beeindruckende Strömungsgeschwindigkeit haben soll. Als wir den Ort erreichten, bot sich uns ein Anblick von einem Fluß, der aus einem tropischen Dickicht hervorkam. Wir sammelten uns an einem Punkt uns Katie erklärte uns die Sache mit der Strömung und das man sich von ihr treiben lassen konnte.
Das schrie förmlich nach ausprobieren! Die Gesamte Gruppe aus jungen Leuten zog los und fand den Weg an den Anfang des Flusses. Erster Eindruck: Das Wasser war kalt und es gab Fische, aber die Stimmung war gut und so machten alle ein paar Fotos, bevor wir dann nach und nach Richtung Stand trieben. Dennoch war der Punkt mit dem treiben lassen nicht richtig, vielleicht hätte das eine Magersüchtige machen können, alle anderen müssen aber eine Art von Krabbeln anwenden. Wir bewegten uns also mit dem Gesicht voran, eines Raubtiers ähnlich, halb im Wasser und bewegten nur unsere Arme um uns vorm Untergehen zu schützen. Alles in Allem eine tolle Sache, wir hatten unglaublich viel Spaß und die Sache war auch echt ein guter Abschluss für die Tour.



Danach fuhren wir die lange Strecke wieder zurück und Katie versprach uns, dass sie uns für diese Vorkommnisse mit viel Bier entschädigen wir. So erreichten wir ein letztes mal das Tor zum abgesperrten Bereich, wo sich die Lodges und andere Einrichtungen befanden. Ich machte mich auf den Weg zum Abendessen. Als wir alle unser Essen hatten wurde uns von Katie ein Bierkrug nach dem anderen gereicht und wir ließen den letzten Abend mit einem guten Essen ausklingen. Ich verabschiedete mich von allen, die den 3 Tag der Tour gebucht haben und betrat den Shuttlebus, der mich wieder zur fähre bringt. Mit im Bus waren Ruymam und eine Französin, mit der ich mich währenddessen unterhalten hab. Wir nahmen zusammen die Fähre zurück und fuhren danach mit einem weiter Bus zu unserem Hostel. Völlig müde betrat ich mein Zimmer aber ging nochmal in den Aufenthaltsraum um meine Bilder zu sichern und um mit meiner großartigen Schwester zu facetimen. Ich buchte noch den Greyhound-Bus nach Gladstone und ging schlafen.

Alles in Allem kann ich behaupten, dass ich etwas unfassbar einzigartiges erlebt und gesehen habe. Ich hatte eine tolle Gruppe und betrat eine völlig neue Welt. Ich bin froh, dass sich mir so welche Gelegenheiten bieten und ich sie so genießen kann. Die Fraser Island ist eine einzigartiges Naturschauspiel, mit einer wunderschönen tropischen Welt und einer aufregenden Fahrt zu den unterschiedlichen Punkten. Ein absolute Empfehlung für die Fraser Island-Tour!


Am Ende möchte ich euch noch ein frohes neues Jahr wünschen. Ich hoffe ihr seit alle gut in das neue Jahr gerutscht und habt wieder neue Ziele für das Jahr 2014, denn Stillstand ist langweilig!