Dienstag, 28. Januar 2014

Sydney (16.11.13- 28.01.14)


Jetzt ist mein Blog schon um einen Monat veraltet und in dieser zeit ist viel passiert. Mittlerweile habe ich einen „Alltag“ und kann mit stolz sagen, dass ich in Sydney wohne. Beginnen wir jedoch erst mal damit, wie es dazu kam, denn zu der Zeit wo ich in Sydney landete, war ich nahezu gescheitert und mittellos.


Nachdem ich am Flughafen Sydney angekommen bin, mein Zug zum Hostel nahm und eine Nacht geschlafen habe, begann ich damit, mir meinen CV, also meinen englischen Lebenslauf, auszudrucken und diese an jedem Shop, Café oder Restaurant zu verteilen. 5 Tage verbrachte ich damit, dass ich durch die Stadt lief um mit Managern zu sprechen und bei „Gumtree“ nach Jobangeboten zu suchen. Schön war die Zeit nicht, allerdings habe ich meine lehren daraus gezogen.
Am 3. Tag meiner Jobsuche, sah ich eine Online-Jobangebot von einem Warehouse (Lagerhaus), welches sich 40 min. Laufweg von meinem Standort befand und da ich keinen Laptop dabei habe, beschloss ich, die 40 min. zielstrebig zu gehen. Allgemein kann ich sagen, dass ich in den letzten vier Monaten sehr viel gelaufen bin, was aber keinesfalls schlimm ist. Angekommen am Warehouse suchte ich das Unternehmen und überreichte, bei einem kleinen Gespräch, meinen CV und empfohl mich so für die Position. Tatsächlich, wurde ich noch am gleichen Abend angerufen und der Supervisor, also der Vorarbeiter, rief mich an und bot mir Probearbeit für den nächsten Tag an.
Jedoch verlief die Probearbeit, subjektiv gesehen, nicht so erfolgreich, ich erschien zwar 10 Min. früher und nutzte die Zeit, um mit den Angestellten, die wohl gerade Pause hatten, zu reden, allerdings befand sich während meiner Probearbeit ein Asiate neben mir, denn ich in Sachen Schnelligkeit nicht überbieten konnte. Bei Showpo, so heißt der Arbeitgeber, handelt es sich um einen Onlineshop für Frauenbekleidung. Meine Aufgabe bestand darin, dass ich die Kleidung aus ihrer Schutzfolie herausnehme und diese dann, zusammen mit einer „Dankeschön-Nachricht“ und dem Bestellschein, einzupacken. Da aber der Chinese ein Tempo vorlegte, dem ich selbst unter größter Anstrengung nicht nachkommen konnte, hackte ich denn Job schon kurz danach ab. Ich traf an dem Tag noch Jacqueline aus Brisbane auf einen Kaffee und ging die nächsten Tage wieder auf Jobsuche. 

Jacqueline aus Bayern

  Währenddessen hatte ich auch keine Zeit, die Großstadt Sydney großartig zu inspizieren. Allerdings fühlte ich mich wohl, wieder in einer Großstadt zu sein. Sydney ist zwar nicht die sauberste Stadt und auch nicht die freundlichste, jedoch beinhaltet sie viele Menschen, es ist immer was los und hat seinen ganz eigenen Charme.

Als ich am 24. Dezember Tobias treffen wollte, der an dem Tag in Sydney angekommen ist und mich fragte, ob wir uns nicht in der Stadt treffen sollten, erreichte mich ein unerwarteter Anruf. Der Anrufer war Martin, Supervisor bei Showpo, und sagte mir, dass meine Leistung beeindruckend war und er mich gerne in seinem Team haben wolle. Natürlich sagte ich zu und war somit glücklicher angestellter von Showpo.com!

Arbeiten bei Showpo
 
Beflügelt verbrachte ich Weihnachten mit Tobias, Seinem temporär mitreisenden Mönchengladbacher Niklas und meiner Bekannten Anna. An Weihnachten, den 25.12, also dem australischen Weihnachtstag, wollten wir zusammen zum Stand um dann dort einen Barbecue zu haben und sich zu betrinken- Typisch australisch. Doch am Weihnachtstag überraschten uns der Dauerregen und somit war das Barbecue am Strand eher ein Reinfall, allerdings haben wir es durchgezogen. Während der ganzen Zeit ist sowieso keine Richtige Weihnachtsstimmung aufgekommen, da dafür einfach die Familie, das kalte Wetter und der Glühwein fehlt. Komisch wie man Schmuddelwetter, kalte gefrorene Finger, warme Heizungen und gestresste Menschen vermissen kann.
Nach Weihnachten verbrachte ich meine mit Arbeiten, ich schlief einige wenige Nächte bei Tobi im Auto, wofür ich mich nochmal bedanken möchte und was überraschend bequem war und mietete mir danach ein Zimmer in Newtown, was zwar billig aber auch unglaublich dreckig war. Außerdem betrug der Fußweg zur Arbeit nun eine Stunde hin und wieder eine Stunde zurück, aber wie gesagt es war billig und das gute an einem schon verdreckten Haus ist, dass man nichts putzen muss. 

Und das ist noch harmlos

Anderes Thema: Silvester in Sydney, wie isset denn?
So oder so ähnlich wurde ich oft gefragt und alle erwarteten eine Ode an das Silvesterfest in Sydney, jedoch muss ich sagen, dass ich es mir besser vorgestellt habe.
Zusammen mit der ganzen Campertruppe suchten wir schon Tage zuvor einen Platz, der einen optimalen Blick auf die Brücke und das Feuerwerk freigibt. Der beste Platz ist zweifelsohne der botanische Garten, allerdings muss man sich schon um 5 Uhr Morgens, kein Witz(!), anstellen um in den Park zu kommen.
Also beschlossen wir in den Lavender Park zu gehen, der eine erstaunlich gute Aussicht auf die Brücke besaß. Freunde von Tobi machten sich schon am vorherigen Abend auf dem Weg um am Park zu schlafen und sich am Morgen einen guten Platz zu sichern. Wir dagegen, also Tobi und ich trafen uns um 10 Uhr an einem „Liquor Store“, einem Laden der Alkohol anbietet, da Australier ihren Alkohol nicht im Supermarkt kaufen können und kauften dort den halben Laden leer. Nur das billigste Bier kam uns in die braune Tüte! Zur Feier des Tages kauften wir uns auch einen Malibuverschnitt und zogen mit einem Rollkoffer voller Alkohol los. Wir saßen also Mittags schon am Park und öfneten unser erstes Bier. Danach hieß es warten, aufdringliche Asiaten von unserem Platz verscheuchen und den Alkohol vor der Polizei verstecken. Das war mehr wie Krieg, als ein toller Feiertag. Kurz vor 12 Uhr wurde es hektisch und wir mussten nun mit Handtüchern und Campingstuhlbarrikaden um unseren Platz kämpfen. Während Tobias schon 5 Minuten vorher den Countdown anfing und diesen Witzes auch nicht müde wurde stellten wir uns nah an die Abstellung und zogen unsere Handys und Kameras. Als das Feuerwerk anfing lies ich vor Aufregung und vor Bequemlichkeit meinen vollen Becher auf Tobis Füße fallen, was er mit einem lauten Schrei zu Kenntnis nahm. Wow, was für ein Feuerwerk, es ging ganze 13 Minuten. Es war schon schön aber man wartet von 7 Uhr Morgens auf einer Wiese und wehrt sich gegen aufdringliche Leute um ein mittelmäßiges Feuerwerk zu betrachten, das nicht mal 15 Minuten dauert. Das Beste war da noch die Brücke, die allerdings nicht dauerhaft gefeuert hat, jedoch war der alljährlich bekannte Funkenregen, der unter der Brücke auftritt, schon eine sehr feine Sache. Abschließend kann ich festhalten, dass ich Silvester in Sydney gefeiert haben aber ich brauche es nicht unbedingt nochmal. 

Meine Sicht auf die Harbour Bridge








Mittlerweile habe ich mich jedoch in der Großstadt Sydney eingelebt und fühle mich hier sehr wohl. Ich wechselte am 06.01 in ein Hostel in Glebe, einem Studentenviertel in Sydney, und habe mich hier für 6 Wochen zu einem Spottpreis eingebucht. Ich lebe in einem 4-Bett-Zimmer, mit einer eigenen Dusche und Toilette für jedes Zimmer, mit einem Fernseher, mit einem Pc, mit einem Kühlschrank und einer Spüle. Außerdem gibt es gratis Trockner und Waschmaschinen, sowie einer Gemeinschaftsküche auf dem Dach. Meine Mitbewohner sind zwei Engländer und ein Ire, sodass ich den ganzen Tag englisch spreche. Außerdem verstehe ich mich mit allen sehr gut und gehen auch mal öfter einen Trinken oder an den Strand,meist jedoch mit Paul (25) aus Norwich.

Cooge Beach

Unterwegs mit Paul

Die Wiese vor dem Strand ist wohl beliebter

Mittlerweile ist auch der Alltag eingekehrt, ich geh zu Arbeit, wo mich die Leute mögen und die Couriere beneiden, da ich mit so vielen schönen Frauen zusammen arbeite. Abends wird dann noch eingekauft, gekocht, sport gemacht oder gelesen und dann ist der Tag auch schon vorbei. An meinen Wochenenden gehe ich feiern, zum Strand oder habe ein Barbecue in unserem Lieblingspark, dem kleinen Centralpark.
Eine weiter tolle Sache ist, dass man hier in Sydney kostenlos eine Büchereimitgliedskarte bekommen kann und so versuche ich durch das Lesen schwieriger Bücher mein Englisch zu verbessern, da dass Vokabular von Büchern nochmal um einiges fordernder ist.
Mir gefällt es hier gut und mein Bankkonto füllt sich langsam wieder, da ich recht sparsam lebe und so überlege ich, ob ich hier noch etwas länger bleiben soll und dann wieder die Ostküste hochfahre, bevor ich dann nach Neuseeland, Asien und Russland bereise. Vorher jedoch gehe ich noch auf mein Eminemkonzert und spiele zurzeit mit dem Gedanken mir Tickets für die Formel 1 in Melbourne zu kaufen.
Zwar war die Entscheidung nach Sydney zu gehen irrational, dumm und nicht nach Plan, allerdings war diese Entscheidung genau die Richtige. Außerdem Weiß ich jetzt, dass ich alles erreichen kann, wenn ich mich nur genug Anstrengend. Eine Weisheit, die ich jedoch lieber schon vor der Oberstufe erkannt haben sollte. Mal sehen was die Zukunft noch bringt. 

Schnell wie der Blitz- Mit Skateboard und Negerbräune

CentralPark





Die Weihnachtsgeschichte auf einer Kirche



Chinatown

Darling Harbour


 P.S. Rechtschreibung prüfe ich morgen, wenn ihr fehlerfreie Texte wollt, dann kauft euch ein Buch ;)

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