Mittwoch, 12. November 2014

Australia Roadtrip

Soooo liebe Freunde und Familie,
mal wieder muss ich mich entschuldigen, dass ich meinen Blog so vernachlässigt habe und während ich jetzt schon in Kambodscha bin, schreibe ich euch jetzt meine letzten zwei Teile über meine restliche Zeit in Australien.


Ich habe mir also gerade ein Auto gekauft und fahre mit meiner schwedischen Beifahrerin von Cairns nach Airlie Beach, wo ich mir eine Segeltour gebucht habe. Also fuhren wir in den darauf folgenden Tagen von Stadt zu Stadt. Kurz vor der Segeltour baute ich mir ein Bett in mein Auto, indem ich eine Holzplatte auf 6 Holzstelzen stellte und diese dann fixierte. Darauf noch eine Matratze aus Kaltschaum, normales Bettzeug und Fenstervorhänge aus zerschnittener Ikea-Tischdecke und fertig ist das Bett im Auto. Stück für Stück verliebte ich mich in mein erstes Schrottauto, so macht es mir auch nichts aus, dass ich beim ersten umklappen der Rücksitze meine Lehne der Rückbank so verbogen habe, dass ich sie nicht mehr hochklappen kann. Auch stört mich nicht, dass ich bei der ersten Besichtigung nicht gesehen habe, dass zwei der vier Fenster, sobald sie einmal runter gedreht wurden, nicht mehr hoch gingen und ich sie mit reichlich Klebeband fixieren musste. Aber wenigstens hielt die Kofferraumklappe ganz gut – nicht! So konnte wenigstens der Red Bull-Schirm glänzen, der mir beim Rennen geschenkt wurde, da ich diesen zwischen Kofferraumklappe und Ladekante klemmen konnte. Des weiteren war auch der Luftschlauch zwischen Motor und Luftfilter komplett undicht, da der gebrochene Schlauch mit einem viel zu großen Schlauch an einer Stelle ersetzt wurde. Solide! Dann kam auch noch Pech dazu, da ich schon nach 4 Tagen einen Platten hatte, den viel zu fest gezogenen Reifen wechseln musste und einen neuen Reifen für nur 50 austalische Dollar bekommen musste. Habt ihr schon einmal einen Ölwechsel auf einem Parkplatz an einer Bootsanlegestelle gemacht? Ich schon. Öl, -Wanne und -Filter gekauft, Parkplatzbegrenzstein hoch gefahren und schon heißt es -“einmal Ölwechsel bitte!!“ So baute ich langsam eine Beziehung zu meinem Auto auf, wir hatten nicht immer eine einfache Zeit, ich gab dem Auto Pflege und Zuwendung und dafür gab das Auto mir absolute Verlässlichkeit und eine Menge Spaß. Eine kleine Hommage an mein erstes eigene Auto.


Am 18. Juli um 8 Uhr Morgens stellte ich mich nach 2 Stunden fahrt auf den Parkplatz vor den Boot-Terminal. Die nächsten drei Tage verbrachte ich mit wunderbaren Leuten auf einem Segelboot um die Whitsunday Islands, dazu hatten wir reichlich Bier, dass jeder mitgebracht hat und auch ein Tauchgang war inklusive. Also haben wir uns Abends die „Kante“ gegeben und am Tag lagen wir an einem der schönste Strände auf der Welt oder auf dem Segelboot, das im Wind hin und her schaukelte. Alles in allem eine sehr schöne Zeit und während dieser Zeit sind wir gute Freunde geworden und mit einigen habe ich noch heute Kontakt.
Nach dieser Zeit fuhr ich alleine weiter nach Bundaberg, wo ich mich mit Alex traf. Junge, dass war ein Wiedersehen. Sagen wir, ich war die Partys in Bundaberg nicht mehr gewohnt und was mich vorher nicht gejuckt hätte, haute mich, nach der langen Zeit in Sydney, komplett um. Ein sehr erfolgreiches Wiedersehen und ich würde mich freuen euch Alex einmal in Deutschland vorstellen zu können.
In Brisbane nahm ich mir dann eine Woche um mir a) eine Mitfahrerin zu suchen und b) meinen Blog zu schreiben. Wobei sich ersteres als etwas schwierig darstellte, da zu der Zeit kaum einer nach Süden wollte, da es in dieser Region viel zu kalt ist. Allerdings fand ich dann eine Holländerin, die ich aber schon in Melbourne wieder rausgeworfen habe, da sie hässlich war, der Akzent nervig war, sie dumm wie Brot war und mir mit dem Satz: „Ich hab zwar kein Führerschein, aber ich bin eine super Fahrerin, du kannst mich ruhig fahren lassen“, unglaublich auf den Sack ging. Dann doch lieber alleine unterwegs sein. Danach verbrachte ich eine Nacht am Start der Great Ocean Road, in Geelong,. Dabei nahm ich in einer Bar an einem Pokertunier teil und die Nacht endete damit, dass ich mit vier mir fremden Männern in einer Küche saß und um Geld spielte, wobei ich ganz gutes Geld machte. Geschichten die das Backpackerleben schreibt. Am nächsten Tag, von der Müllabfuhr am Straßenrand geweckt, schlüpfte ich aus dem Bett ans Steuer und machte mich auf dem Weg zur Great Ocean Road.
Diese ca. 180 Km lange Route ist eine unglaubliche Attraktion, denn die Straße schlängelt sich an den Klippen am Meer entlang und gibt so einige beeindrucken Blick frei und an verschieden Stellen gab es Wasserfälle zu besichtigen. Den krönenden Abschluss bildeten die sog. 12 Apostel, eine Formation aus 9 (die restlichen drei sind leider schon zerfallen) selbständig stehenden Sandsteintürmen. Das nächstes Mal werde ich mir mehr Zeit und ein Motorrad nehmen. Danach besuchte ich die Grampians, eine „Gebirgslandschaft“ in der Nähe der Great Ocean Road, die nicht zum Wandern einlädt (Wandern macht eigentlich schon Spaß), sondern die ich auch dazu nutze, um meine Auto schön um die Kurven zu treten. Außerdem wurde ich dazu genötigt, Bilder von mir am Rand sitzend zu machen. Für alle die es nicht wissen, ich bin jemand der nicht besonders gut mit Höhen ist. Aber naja wenn deine Schwester dich herausfordert, dann sagt man nicht Nein.
Darauf folgte die Großstadt Adelaide. Ich putze mein Auto, polierte es, versteckte die vielen Schwächen, machte Bilder bei Sonnenuntergang vor dem Adelaide River und stellte es auf Gumtree, das australische Ebay.



Von der schönen aber relativ unspektakuläre Stadt ging es dann an den harten Teil. Ich habe mir vorgenommen zum großen roten Berg in der Mitte australiens zu fahre, Uluru oder wie er früher hieß Ayers Rock. Nicht weil ich das unbedingt sehen wollte, aber ich könne nicht nach Hause kommen ohne Ayers Rock nicht gesehen zu haben. Auf dieser Unternehmung hörte ich den besten Satz, denn ich je von einem Navigations System hörte und hören werde. Es ist ein komisches Gefühl, wenn dir das Navi auf Englisch sagt: „Nach 1231 Kilometern links abbiegen“. Doch nun weiß ich, wie man mit seinem Knie ein Auto fährt und dabei ein Buch liest, ich habe im Outback mit einer Campingdusche geduscht, ich habe selten so gefrohren, ich weiß wie es ist, wenn ein Schwarm fliegen sich bevorzugt auf Mund, Nase und Ohren setzten und ich habe das Rauchen angefangen, aber auch nach einem Monat wieder beendet. Angekommen am Ayers Rock muss ich leider sagen, es ist zwar ein schöner roter Stein, aber halt eben auch nur ein Stein. Jedoch fand ich es besonders gut, dass dort eine kostenlose Tour angeboten wird, wo den Leuten Uluru erklärt wird, mit besonderen Blick auf die dort lebenden Aborigines. Der Ranger zeigte uns Malereien, bestimmte Stellen und erklärte uns dessen Zweck, Aborigines halten es auch nicht für nötig lesen zu können, da sie nichts aufschreiben, sondern alles in Liedern und Tänzen weitergegeben. Wirklich gut etwas über diese Kultur zu lernen und ich finde, dass alle Australier etwas mehr darüber lernen sollten um ein gemeinsames zusammenleben zu verbessern.

Völlig erschöpft kam ich nach wenigen Tagen wieder zurück nach Adelaide und es sah aus als würde sich meine Arbeit am Auto auszahlen, denn das Auto schien sehr begehrt. Das Auto frisch geputzt, kam es zum ersten Treffen mit einer Käuferin und was soll ich sagen, keine zwei Minuten, kein Blick unter die Motorhaube und das Auto war verkauft . Ich glaub es nicht aber ich habe einem „Hippiemädchen“ das Auto für 1700$ verkauft. Ich habe ein Auto, auf das ich nicht einmal angemeldet bin für mehr als den doppelten Preis verkauft!!! Das ich Nachts noch schlafen kann ist ein Wunder. Ich würde mal sagen, dass war das erfolgreiche Ende eines Roadtrips durch Australien. In ca. 6 Wochen bin ich 11000 Kilometer gefahren. Absoluter Wahnsinn!
Kurz darauf bin ich nach Sydney geflogen, wo ich auf meine wunderbare Familie gewartet habe und mit der ich im Campingwagen wieder nach Cairns fahren werde.
Bis bald

Dienstag, 29. Juli 2014

Cairns (27.06- 05.07)

Sooooo, es ist mal wieder viel passiert, denn vor Kurzem habe ich mein Alltagsleben mit dem Backpackerleben getauscht und so nahm ich den Flug nach Cairns.
Cairns liegt im Norden an der Ostküste im Staat Queensland und ist für die zahlreichen Touren zum angrenzenden Great Barrier Reef bekannt sowie die Touren zum angrenzenden Regenwald.
Also: Flug gebucht, Sachen gepackt und ab geht’s!
Nach einem 3-Stunden Flug trat ich aus dem Flugzeug und das Erste was ich bemerkte war, dass es warm war. Ich guckte nach oben und da entdeckte ich diesen leuchtenden Ball und schloss nach einer kurzen Denkpause darauf, dass dies die Sonne sein muss.
Wenn ich eine neue Stadt betrete, mache ich gerne zuerst einen schönen Spaziergang , wobei ich nie weiß wie lange dieser wohl dauern wird. In Brisbane z.B. bin ich einen ganzen Tag nur geschlendert, man guckt mal hier und folgt mal dem Weg.
In Cairns tat ich selbiges und entdecke die Esplanade, eine Straße am Meer mit Restaurant und Bars auf der inneren Seite und dem langgezogenen Grünstreifen, samt Promenade und Fitnessgeräten auf der anderen Seite. Außerdem gab es ein Casino und zahlreiche Travel Agents. Agenturen, die den ganzen Tag nur Backpackern Touren anbieten wollen, dazu kommt, dass sie gratis Internet und Computer anbieten und dich auf offener Straße immer ansprechen, aber auch daran gewöhnt man sich. Bevor ich jedoch die Stadt entdeckte postete ich vorher noch bei Facebook in einer Backpackergruppe wo ich denn das Deutschlandspiel am Abend gucken könnte. Nach kurzer Zeit antworteten ein paar Deutsche, mit denen ich mich dann auch für den Abend verabredete, so einfach ist das in unserer Zeit.
Am nächsten Tag ging ich zu einem dieser Travel Agents, wo ich mir für fast 1000 $ Touren entlang der Ostküste und in Cairns buchte. Ich wählte die Bustour zu verschiedenen Wasserfällen in der Umgebung von Cairns, eine Tour mit einem Katamaran zu dem Great Barrier Reef, einem Fallschirmsprung über Mission Beach mit Landung am Strand und einer 3 Tages Segeltour an den Whitsundays, mit einem Boot dass zwei Mal das Rennen von Sydney nach Hobart für sich entscheiden konnte.
Meine Zeit in Cairns wurde deshalb durch heftiges Feiern in der Nacht und frühes Aufstehen zu Touren geprägt.
So ging es am nächsten Tag direkt zu der „Uncle Brians Tour“, dabei wurde ich von einem Keinbus aufgesammelt und ich hatte an die Tour keine hohen Ansprüche, denn alles was ich wollte war ein spaßiger Tag mit ein paar schönen Ausblicken. Ich habe aber keine Ahnung wie man um 8 Uhr morgens schon so viel Müll reden kann und wenn ich das sage, dann heißt das schon was. „Cousin Brad“ erzählte uns davon, dass der Bus „Gus the Bus“ zwei Freundinnen hat und wir machten ca. 20 U-Turns über den Tag verteilt. Aber es führte halt dazu, dass wir die ganze Zeit den Kopf schüttelnd lachten und dabei noch ein paar schöne Wasserfälle sahen, wie z.B. „Milla Milla“ aus der „Herbal Essences“-Werbung. Spät Abend endete die Tour mit Passagieren die, bei voller Fahrt, im Bus tanzten und die gute Laune wurde auch in einer Bar weiter aufrecht erhalten. 



Ich habe leider keine Ahnung mehr wie dieser Ort heißt, Sorry


max. 5% Körperfett! Man, seh ich motiviert aus!
 
Josephine Falls



Herbal Essences Werbung an dem "Milla Milla" Wasserfall

Den darauffolgenden Tag befand ich mich um 6 Uhr in der Küche um das Spiel gegen Algerein zu gucken,(Ja, ich habe kein Spiel verpasst) bevor ich dann auf Radio umstieg, da ich zu meinem Boot gehen musste, der „Passion of Paradise“. Mit ca. 50-70 anderen Touristen machte ich mich dann auf dem Weg zu einem der zahlreichen Riffe, allerdings dauerte die Fahrt bei stürmischen Wetter 2 Stunden und selbst jemanden wie mir, der eigentlich im ersten Leben Badenixe war, wurde ein wenig unwohl. Doch was ich bei Ankunft erlebte reichte als Entschuldigung, denn nachdem ich mich zum Tauchgang (engl. Scuba dive) angemeldet habe, folgte die Anleitung und danach ging es auch schon los. Neoprenanzug an, Taucherflossen angezogen, Kamera an der Hand und die Taucherbrille aufgesetzt und schon saß ich auf einer Bank am Ende des Schiffs. Hinter jedem „Platz“ befanden sich die Taucherausrüstung samt Gasflasche, die mir von einem Mitarbeiter angelegt wurde und nach kurzer Zeit war ich dann schon fertig für ein Tauchgang. Watschelnd ging ich die Treppen runter bis zum Wasser, hielte meine Brille am oberen Rand fest und machte einen Schritt ins Wasser. Die Luftweste, die Teil meiner Ausrüstung war und die zur Regulierung des Auftriebs vorhanden ist, bewirkte meinen Verbleib an der Meeresoberfläche, wofür ich erstmal recht dankbar war, da es ein ungewohntes Gefühl ist und man Erstmal eine Weile braucht um die Gesamte Situation zu verarbeiten. Ich übte atmen... warte, dass klingt dumm.. Ich übte eine neue ausgefuchste, hochanspruchsvolle Taucheratemtechnik. Trotzdem, dass ich mich selbst als leidenschaftlicher Atmer bezeichen würde und ich eine mehr als 20 Jahre Erfahrung mit dieser Passion vorweisen kann, musste selbst ich mich daran gewöhnen tiefe gleichmäßige Atemzüge zu nehmen, außerdem fühlt es sich komisch an wie komprimierter Sauerstoff in die Lungen „fließt“ und sich dort ausdehnt. 



Wir machten noch ein paar Notfallübungen und wurden anschließend angewiesen unsere Arme miteinander in einer Reihe zu verschränken, jeweils vier Taucher und ein Lehrer machten sich gemeinsam auf den Weg. Zum Glück erwischte ich eine Tauchlehrerin und eine Gruppe von einem Vater mit seinen zwei Söhnen, eine gute Gruppe, die dazu führte, dass wir nach ca. 5 Minuten auf den Grund sanken und unsere Gruppenformation auflösen durften und jeder von da an selber der Lehrerin folgen konnte. Wie beschreibe ich euch jetzt endlich wie sich Tauchen anfühlt? Es ist einfach unbeschreiblich! Zuerst hat man eine schwere Tauchausrüstung an aber trotzdem „schwebt“ man. Des weiteren sieht alles aus dieser Taucherbrille aus wie aus einem Computerspiel, einem verdammt guten! Dazu kommt dieser geile Atemsound den ich aus den Filmen kenne. Alles zusammen macht Tauchen einfach nur süchtig, man sieht wunderschöne Dinge und die Atmung sorgt auch dafür, dass man sich entspannt und alles auf sich wirken lässt. Es kam mir vor wie eine andere Welt. Kleiner Bonus war das Great Barrier Reef, das sich in der verschiedensten Farben und Formen zeigte. Ich habe eine Meeresschildkröte gesehen (Green Sea Turtle), viele bunte Fische und NEEEEEMMOOO! JAAAAAAA! In einer Anemone. Bester Tag Eveeeeeeer!
Jedoch etwas schade war, dass wir wegen der hohen Wellen nicht zum outer Reef gefahren sind und das wir wegen diesem Wetter auf dem Rückweg alle komplett blass am Heck des Schiffes standen und aufs Meer rausblickten. Auch dieser Trip hat sich richtig gelohnt und wenn ich meine Reise nach Asien antrete, werde ich dort mit Sicherheit meine Lizenz machen.

Am darauffolgenden Tag folgte direkt das nächste Highlight. Aus irgendeinem Grund habe ich Idiot mir einen Fallschirmsprung gebucht. Jaaaaa, das war dumm, aber meckern hilft ja nichts. Also stieg ich in den Bus der uns zum 2 Stunden entfernten „Mission Beach“ fuhr. Total übermüdet kam ich dort an und bestellte erst einmal einen Kaffee, konnte ihn aber nicht trinken, da ich ja in der ersten Gruppe war. Also ab nach unten, wo mich schon mein Instruktor begrüßte und mir die Sprungausrüstung anlegte. Dazu noch schnell ein kleines Video gedreht, für das ich ja nur 155$ extra bezahlt habe. Der nächste Bus brachte uns zum Flugzeug aber komischerweise war ich kaum aufgeregt oder hatte panische Angst, ich dachte mir immer nur: „Warum machst du das? Du springst aus einem Flugzeug bei 14000 Fuß.“ Ich konnte zwar keine Antwort finden, kam aber zu dem Entschluss, dass das bestimmt ganz geil sein wird. Und so stieg ich ins Flugzeug, die „Tür“ wurde geschlossen und ich saß angeschnallt an meinen Instruktor etwas weiter vorne im Flugzeug auf einer weichen kleinen Bank zwischen den Beinen. Und das Flugzeug stieeeeg, und stieeeg, und stieg... und stieg immer weiter. Ich fühlte mich unwohl aber ich dachte mir auch, dass es wirklich nur eine Option gibt nach unten zu kommen, springen. Also, was soll´s.
Dann endlich angekommen an unserem Absprungort ging alles ganz schnell. Die Tür wurde geöffnet und ich hörte den Wind rauschen. Da kam endlich die erwartete Aufregung! Aber die Leute sind solche Asis und lassen dir keine Zeit Angst zu haben, denn dafür geht alles viel zu schnell.
Ich sah nur wie eine Person nach der anderen aus dem Flugzeug ins Nichts sprang und merkte, wie mich der Instruktor immer weiter nach vorne schob.Und plötzlich lege ich meine Beine aus dem Flugzeug und gucke runter. Aber was ich sah wirkte so irreal, ein Mix aus Wolken und Blau, man spürt den Wind und man merkt, dass unter einem erst einmal eine ganze Weile nichts kommt. Doch dann wurde man Kopf auch schon, an der Stirn gefasst, nach Hintern gezogen und mit einem kräftigen Ruck sprangen wir ab. 
 

Außerdem habe ich während der Zeit in Cairns nicht nur gefeiert oder Touren gemacht, denn nebenbei habe ich auch nach einem Auto gesucht. Ich wollte in den verbleibenden 2 Monaten noch das Land mit dem Auto bereisen, in dem Auto schlafen und einfach noch die letzte Seite des Backpackerlebens kennen lernen die mir noch fehlte. Nach fast einer Woche suche bin ich dann auf ein Auto gestoßen, wie ich es mir vorgestellt habe. Ein dunkleblauer Toyota Camry.

Wichtig war, dass er billig ist und noch Rego hat. Das besondere in Australien ist eben diese „Rego“, denn man meldet nicht eine Versicherung auf sich an, sondern auf das Auto und wenn das Auto halt noch Rego hat, dann ist jeder Erstmal berechtigt dieses Auto zu fahren. Für läppische 850 $ habe ich mir also ein Auto gekauft, ein „Wagon“, eine von drei Autotypen die von Backpackern besonders beliebt ist und sich durch seine besondere Länge auszeichnet. Diese Art von Auto bietet sich ebenfalls für den Einbau eines Bettes an. Nachteil ist das limitierte Platzangebot und der Vorderradantrieb, jedoch sind die Vorteile die Schnelligkeit, der geringe Spritverbrauch und das es vergleichsweise unauffällig ist. Mit so einem Auto kann man sich auch einfach mal an den Straßenrand stellen und keiner merkt, dass jemand darin schläft. Noch am gleichen Tag kaufte ich Campingausrüstung und Luftmatratze, schnappte mir einen Schweden und eine Schwedin die mitfahren wollten und fuhr die ca. 400 Kilometer zu Tobias, einem guten Freund, nach Townsville, da er meinte, er könne mir vielleicht Freikarten für das V8 Rennen in Townsville besorgen, denn er arbeitet für Red Bull am Merchandise Stand. Schon auf dieser „kurzen“ Strecke bemerkt man wie angenehm es einfach ist ein Auto zu besitzen. Des weiteren hat Tobi nicht gelogen, am nächsten Tag ging ich zum Rennen. Doch damit mache ich bei meinem nächsten Eintrag weiter, bis dahin. Cheers!

Dienstag, 24. Juni 2014

Ein abschließender Blick zurück!

Liebe Freunde,

leider habe ich in letzter leider etwas das bloggen verpennt, nicht desto trotz habe ich mehr als genug zu erzählen. Morgen ist jedoch der letzte Tag in Sydney, danach verlasse ich diese schöne Stadt in das warme Cairns, wo mich warmes Wetter, weiße Strände und das Great Barrier Reef erwarten. Vorher jedoch möchte ich noch einmal die Zeit in der Großstadt reflektieren und euch zeigen will, warum ich so lange hier geblieben bin.
Es fing alles damit an, dass ich eine Wohnung gefunden hab, wo ich einen unglaublichen Ausblick und ebenso tolle Mitbewohner habe, keine 10 Min. von jeweils meiner Arbeit und dem Darling Harbour wohne ich zurzeit im 7. Stock auf der Pyrmont St. 233 mit direktem Blick auf die Skyline von Sydney und dem Darling
Harbour. Hier lebte ich zusammen mit einer Italienerin, einer Französin, einer Japanerin und einem Japaner, einer Irin und einem Brasilianer gelebt. Ich habe mir hier das Schlafzimmer geteilt, was für mich kein Problem war, da ich 90% der Zeit auf der Arbeit oder bei anderen Locations verbringe und das Wohzimmer groß ist.
Zusammen, war das eine super Truppe, die sich zurzeit Stück für Stück leider auflöst.
Dazu kommt noch, dass kurz nach meiner Ankunft Mikko Huatari, der Finne, Niklas Jakobsen, der Schwede und Marcel, ein weiterer Deutsche zu uns in die Firma kamen. Zusammen hatten wir auf der Arbeit mehr Spaß als ich auf jeder Arbeit gehabt habe, wir haben härter gefeiert als jemals zuvor und ich genoß einfach die Zeit. Wer kann schon sagen, dass er mit 20 Jahren in Sydney lebt und machen kann was er will.
Die meiste Zeit verbrachte ich wohl mit Mikko, einem absolut verrücktem Finnen, der 25 Jahre ist, seine Schwester an ihren Freund ausleiht und dafür Geld fürs Pokerspielen im Casino bekommt, oft auch von uns als Pimp (eng. für "Zuhälter") betittelt. Dazu kommt Marcel, der Wakeboardlehrer oder auch der "grumpy German", der hier mit seiner italienischen Freundin ankam, die mittlerweile zu seiner Verlobten geworden ist, wobei es mir eine Ehre war dabei gewesen sein zu dürfen. Er ist eine absolute Partygranate und ist doch tatsächlich so bekloppt und lässt mich mit seinem Auto durch Sydney fahren, einem SUV. Nik... wie beschreibe ich den denn? Okay, Nik kam nach Sydney um seinen Master in Journalismus zu machen und hat eine imaginäre Freundin, da wir noch nie ein Bild gesehen haben, sie soll Französin sein und in London leben, Fantasie hat der Junge. Er backt, kocht und mag die alten 90er Boybands, sowie Phil Collins, alle andere würde ich einfach "schwul" nennen und nie wieder was mit ihn machen aber Nik kauft man das irgendwie alles ab, dazu kommt, dass er unfassbar lustig ist. Zusammen brachten wir uns auf der Arbeit zum lachen und versteckten uns die Arbeitsutensilien. Die beste internationale Jungsgruppe, die ich mir hätte wünschen können. 
Am Freitag hatten wir unsere Abschiedsfeier, da Mikko und ich diese Woche aufgehört haben/aufhören und Nik in 2 Wochen ebenfalls geht. Und ich kann nur sagen, mein lieber Mann! Einen Großteil der Bilder können wir niemanden zeigen, da alkoholmissbrauch klar zu sehen ist. Während gewisse Personen ein pinkes Pony aus Holz mit sich herumtrugen, trugen andere ein tiefsinniges Gespräch auf dem Auto der Chefin aus, der das komplett egal war und die eher darum besorgt war, dass die Leute nicht besoffen genug sind, was eine eindeutige Fehleinschätzung gewesen ist. Nichts desto trotz sind alle Jungs bis auf Mikko am Samstag, manche um 9, andere um 11 zur Arbeit erschienen. Aber da unserer Supervisor im Büro geschlafen hat und erstmal duschen wollte, waren wir unbeaufsichtigt und machten nichts außer uns über den vorherigen Abend zu unterhalten, auszunüchtern und die waagerechte aufzusuchen.
Wenn ich nicht mit diesen Idioten gearbeitet habe, bin ich in mein Fitnessstudio gegangen, was sich ca. 5 Min zu Fuß von mir befindet oder bin mit den Jungs zu einer Kneipe gegangen, da wir einen Großteil unserer Zeit mit Pokerspielen verbracht haben. Nebenbei war ich noch bei der Formel 1 in Melbourne, aber das ist schon so lange her, da muss ich nicht drüber berichten.
Also abschließend kann ich jetzt sagen, dass ich 6 Monate in Sydney gelebt habe, ich jetzt mehr Geld habe als ich je hatte, ich nicht verhungert bin, da ich über ausreichende Kochskills verfüge und das ich viel Zeit im gym verbracht habe. Außerdem verfüge ich jetzt über einen gewissen Italienisch-, Finish, und Schwedischwortschatz und werde auch meinem Weg nach Hause Nik in Amsterdam besuchen und meine nächste Reise geht zu Mikko nach Finnland, außerdem bin ich mit großer Wahrscheinlichkeit bei Marcels und Federicas Hochzeit in Italien eingeladen. Ich hatte in Sydney eine sehr gute Zeit und werde mich immer an diese 6 Monate zurück erinnern. Noch dazu kommt, dass Sydney eine wunderschöne Stadt ist und ich empfehle jedem diese Stadt einmal im Leben zu sehen. Cheers mate!


Melbourne









  

Sydney 






Von Links nach Rechts: Mao, Kazumi (Japan), Claudia (Italien)

 
Von Links nach Rechts: Claudia, Liu und Alex (Brasilien)   



Von Links nach R.: Mikko, Nik, Anika, Marcel (Fast alle in Ryan Gossling Shirts aus unserem Lager)

   

Samstag, 1. März 2014

Eminem Rapture 2014 (22. Feb. 2014)

Es ist gerade 22:23 Uhr in Sydney...
Genau sieben Tage zuvor stand ich in einem riesigen Stadion, umgeben von fremden Menschen, müde vom Stehen und dem andauernden Springen und Wippen. Der Bass dröhnte in meinen Ohren und aus den Boxen hörte ich mir bekannte Songs von Eminem.   

Endlich war es Samstag, Samstag, der 22. Februar 2014, der Tag meines ersten Konzert. Als ich gelesen habe, dass der amerikanische Rapper Eminem nach Australien kommt, war mir sofort klar, dass ich zu einem seiner Konzerte muss. Schließlich saß ich am 31.Oktober um 11:55 Uhr an meinem Laptop in Bundaberg und wartete auf den Verkaufsstart der Tickets und ca. 10 Minuten später war ich der glückliche Besitzer einer 170 AU$-Karte zu dem Stehbereich im ANZ Stadium in Sydney. Seit dem zähle ich die Tage.

Am Morgen ging ich jedoch mit Hasan, meinen mit Mitbewohner, und Sarah, einer guten Freundin aus Mönchengladbach, zum Bondi Beach. Wie ich von meinem Vorgesetzten erfahren habe, findet dort das Bowl-A-Rama statt. Dort soll Tony Hawk, der Skateboardstar, mit weiter Stars der Skateboardszene einen Skateboardcontest bestreiten. Außerdem kostet der Einlass nur 10 AU$, also... warum nicht! Angekommen am fast schon Weltberühmten Bondi Beach, bei strahlenden Sonnenschein, fanden wir mit leichtigkeit das Event und betraten das Gelände. Es fiel auf, dass relativ viele Leute sehr pünktlich zum Contest gekommen sind, da die Tribüne komplett besetzt war und sich davor eine lange Schlange gebildet hat. Wir schlenderten erst(!) um ca 11 Uhr auf das Gelände, weil Hasan und ich natürlich verschlafen haben. Allerdings sahen wir es nicht ein uns am Ende der Schlange anzustellen und so setzten wir uns auf halber Strecke einfach auf den Boden und taten so, als würden wir gerade auf den großen Monitor gucken. Kurz danach stand ich aber langsam auf tat so, als würde ich dort schon immer anstehen- der Warteschlangentrick. Von dort aus konnte ich mir das erste mal bequem das beobachten, was um mich herum passierte. Auf der Wiese vor der Tribüne und der sog. Bowl, einem Art leeren Swimmingpool, in dem die Skater ihre Tricks performen standen zahlreiche Zelte von den verschiedenen Sponsoren und einigen Speisezelten. Schließlich schafften wir es nach ca. einer Stunde auf die Tribüne und schauten uns den Wettbewerb an. Ich bin ja kein großer Skateboardfan, aber was diese Leute mit einem Brett und Rädern alles anstellen können ist schon erstaunlich. Funfakt: Wir haben Toni Hawk nie gesehen, da dieser ert gegen 6 uhr Abends erscheint. Naja es war trotzdem ein Erlebnis und eine gute Möglichkeit meine neue GoPro-Actionkamera einmal auszuprobieren. 




Gegen halb 2 musste ich jedoch schon wieder das Event verlassen, da das Konzert noch bevorstand. So nahm ich Bus, Zug um schließlich in meinem Hostel anzukommen und dort nach einer schnellen Dusche und einem flüchtigen Mittagessen mich mit meinen neugewonnenen Freunden Alex aus Hamburg und Sebastièn aus den Niederlanden, wiel diese ebenfalls auf das Konzert gehen. Ohne Stress ging es zum nächsten Liquor Store, wo wir uns erstmal ein 6-Pack Bier kauften und uns dann in einen Park setzten. Wie sich danach im Zug zum Olympiapark zeigte, waren wir jedoch im Vergleich noch relativ nüchtern. Ein Highlight der Zugfahrt, war aber auch der Neuseeländer, der voller Stolz zeigt, dass er ein paar Frauenaugen auf seinem Hintern tätowiert hat. Endlich angekommen bewegte sich die Masse an Menschen in Richtung Stadion. Das Konzert lief bereits schon seit ca. 2 Stunden, allerdings wollte ich diese Voracts eh nicht unbedingt sehen. Dann, auf halbem Wege sah ich zum ersten Mal das Stadion, mein lieber Man, das nenn ich mal ein Stadion. Das ANZ Stadium, ein Stadion der olympischen Spiele, bietet Platz für ca. 82.000 Besucher, allerdings ist damit nur die Anzahl der Personen auf den Tribünen gemeint. 



Als wir das Stadion erreichten trennten sich unsere Wege, da Alex und Sebastièn einen Sitzplatz gebucht haben, befanden wir uns in zwei veschiedenen Bereichen. Ich ging also zu meinem Gate und hielt meine Karte unter das Laserkreuz und mein Drehkreuz gab den Weg ins Stadion frei. Los ging mein erstes Konzert, ich nahm den Weg nach unten, der Weg führte spiralförmig nach unten wo sich die Katakomben befanden und schließlich betrat ich über einen großen Tunnel das Spielfeld. Langsam gab sich mir der Blich frei auf das innere des Stadions und es bot sich mir ein beeindruckenden Blick auf die großen Dachbauten, die scheinbar unendlichen Weiten der Tribüne und der schieren Ausmaße des Spielfelds. Am anderen Ende des Spielfelds befand sich die Bühne, eine große Schwarze Bühne mit zwei horizontal angebrachten Bildschirm auf dem man den Künstler in Großaufnahme sehen konnte. In diesem Fall sah man das Close-Up von dem US.-Amerikanischen Rapper J.Cole. Ich feier zwar nicht alle seine Lieder aber seine Bühnenshow hat mich wirklich zu einem Fan gemacht, er nahm sich zwischen den Liedern oft Zeit ein par Worte an sein Publikum zu richten, wobei er meist davon sprach, dass diese nacht wichtig für Hip-Hop in Australien ist und jedes Mal wenn er den Namen "Eminem" oder "Marshell Mathers" sagte, schrien die Leute sofort los und  ich war in den Moment auch echt kein Kind von Traurigkeit. Allerdings war es zu der Zeit nicht wirklich voll im Stadion. Nach dem J.Cole ging ich wieder nach Oben um mir ein fades austalisches Bier, Pommes und Cola zu gönnen. Doch als ich gerade alles aufgesammelt habe und es auch nur mit voller Konzentration halten konnte fing Kendrick Lamar an zu spielen. Und zu Kendrick Lamar, meinem schwarzen Bruder kann man nur eins sagen- Er ist verdammt gut! Und er spielte genau dann einen seiner besten Hit "Money Trees" (Sehr empfehlenswert) und alle Leute liefen an mir vorbei Richtung Rampe und Tunnel. Als ich das Spielfeld erreichte war der Stehbereich doppelt so voll und alle gingen schon ziemlich ab. Ich weiß ja nicht wie das bei anderen Konzerten ist, aber bei Hip-Hop Konzerten fordert meist der Sänger dazu auf, dass man die Hände hoch nimmt und dann wippt man im Beat und bewegt dabei den ausgestreckten Arm hoch und runter. Damit haben es auch die Leute über 39 Verstanden. Kendrick stand zu meiner Überraschung um khakifarbenden Mantel + Kaputze auf der Bühne und gab alles. Ich hätte nicht gedacht das er so gut ist. Die Luft vibrierte und alle wippten im Rhytmus des Beats. 




Als er die Bühne mit einem "I´ll be back" verließ, folgte eine 45 Minuten Pause. In dieser Pause wurden alle etwas unruhig. Neben mir fingen Leute an, das komplette Rapbattle aus dem Eminem-Film "8 Mile" zu rappen, und alle machten mit und Applaudierten. Danach brachen spontane Rapbattles aus, die aber eher semi-profesioneller Herkunft waren. Deshalb begannen die Leute damit, sich auf den Schultern von Freunden befindend, in bester Freibadmanier, die anderen von den Schultern anderer zu Stoßen. Was wir bei einem lauten Aufprall sehr gefeiert haben. 



Dann endlich war es kurz vor 15 Minuten nach 9 Uhr, die Zeit wo Eminem auftreten sollte. Während sich so kleine möchtegern Stars wie Rihanna und Justin Bieber gerne Mal um 2-3 Stunden verspäten, schätzen ehemalige arme Rapper wie Eminem noch, was sie ihren fans versanken und so gingen um Punkt 9:15 Uhr die Lichter im Stadion aus und ein Einspieler began. Es senkte sich ein Vorhang und ein weißer Vorhang kam dahinter hervor. Während ein Beat eingespielt wurde zeichnete sich langsam auf dem weißen Vorhang der Name Eminem ab. Als dann noch der Umriss von Eminem als Schatten auf den Vorhang geworfen wurde, rasstete das komplette Stadion aus. Der Vorhang fiel und gab den Blick auf die Bühne frei, dahinter befand sich ein bühnengroßer Bildschirm, worauf während den Lieder verschieden Animationen und Videos abgespielt wurden. Während also das Lied "Survival" eingespielt wird sieht man wie Eminem auf die Bühne springt und alle fingen an zu singen. Es folgte eine Mischung aus alten, neuen. poppigen und aggressiven Liedern. Während man bei einem Lied noch das Licht auf seinem Handy anmachen sollte und ein rießiges Lichtermeer das Stadion erleuchtete, forderte Eminem beim nächsten Lied, dass alle die Mittelfinger in die Luft heben und "I just don´t give a fuck" schreien. Diese bunte Mischung aus alten und neuen Song bewirke, dass man sich vorkam, als wenn man die letzten 20 Jahre der Rapmusik nochmal durchlebt. Es war unglaublich mit welcher Energie Eminem auf der Bühne herumsprang und seine Lieder performte. Ab und zu folgten ansprachen, Eminem hat einem Mädchen zum Geburtstag gratuliert, die kurz danach fast wegen Herzversagen eingeliefert werden musste. Ca. 2 Stunden brannte Eminem ein Rapfeuerwerk ab und hat das ganze Stadion mit sich gezogen. Am Ende spielte Eminem als Zugabe noch "Lose Yourself" und als nach diesem Song die Bühne verdunkelte wurde, folgte noch ein richtiges Feuerwerk über dem Stadion. Was ein geiles Konzert! Das hat meine Erwartungen bei weitem überstiegen und ich hätte mir nichts besseres vorstellen können, was ich mit dem Geld hätte anstellen können. Danach hab ich mir noch ein T-Shirt am Merchandise-Stand gekauft und nahm dann langsam mit Alex und Sebastièn den Zug zurück ins Zentrum. 






Ich bin jetzt definitiv mit dem Konzertfieber angesteckt und werde versuchen öfters zu solchen Events zu gehen. Außerdem kann ich jetzt sagen, dass mein erstes Album Eminem war, danke dafür mama, dass ich das überhaupt kaufen durfte, und mein erstes Konzert ebenfalls das, des Detroiter Rappers gewesen ist. Was ein geiler Tag!


Hasan, Joe und Ich auf dem Weg zum Coles

 


 





Dienstag, 28. Januar 2014

Sydney (16.11.13- 28.01.14)


Jetzt ist mein Blog schon um einen Monat veraltet und in dieser zeit ist viel passiert. Mittlerweile habe ich einen „Alltag“ und kann mit stolz sagen, dass ich in Sydney wohne. Beginnen wir jedoch erst mal damit, wie es dazu kam, denn zu der Zeit wo ich in Sydney landete, war ich nahezu gescheitert und mittellos.


Nachdem ich am Flughafen Sydney angekommen bin, mein Zug zum Hostel nahm und eine Nacht geschlafen habe, begann ich damit, mir meinen CV, also meinen englischen Lebenslauf, auszudrucken und diese an jedem Shop, Café oder Restaurant zu verteilen. 5 Tage verbrachte ich damit, dass ich durch die Stadt lief um mit Managern zu sprechen und bei „Gumtree“ nach Jobangeboten zu suchen. Schön war die Zeit nicht, allerdings habe ich meine lehren daraus gezogen.
Am 3. Tag meiner Jobsuche, sah ich eine Online-Jobangebot von einem Warehouse (Lagerhaus), welches sich 40 min. Laufweg von meinem Standort befand und da ich keinen Laptop dabei habe, beschloss ich, die 40 min. zielstrebig zu gehen. Allgemein kann ich sagen, dass ich in den letzten vier Monaten sehr viel gelaufen bin, was aber keinesfalls schlimm ist. Angekommen am Warehouse suchte ich das Unternehmen und überreichte, bei einem kleinen Gespräch, meinen CV und empfohl mich so für die Position. Tatsächlich, wurde ich noch am gleichen Abend angerufen und der Supervisor, also der Vorarbeiter, rief mich an und bot mir Probearbeit für den nächsten Tag an.
Jedoch verlief die Probearbeit, subjektiv gesehen, nicht so erfolgreich, ich erschien zwar 10 Min. früher und nutzte die Zeit, um mit den Angestellten, die wohl gerade Pause hatten, zu reden, allerdings befand sich während meiner Probearbeit ein Asiate neben mir, denn ich in Sachen Schnelligkeit nicht überbieten konnte. Bei Showpo, so heißt der Arbeitgeber, handelt es sich um einen Onlineshop für Frauenbekleidung. Meine Aufgabe bestand darin, dass ich die Kleidung aus ihrer Schutzfolie herausnehme und diese dann, zusammen mit einer „Dankeschön-Nachricht“ und dem Bestellschein, einzupacken. Da aber der Chinese ein Tempo vorlegte, dem ich selbst unter größter Anstrengung nicht nachkommen konnte, hackte ich denn Job schon kurz danach ab. Ich traf an dem Tag noch Jacqueline aus Brisbane auf einen Kaffee und ging die nächsten Tage wieder auf Jobsuche. 

Jacqueline aus Bayern

  Währenddessen hatte ich auch keine Zeit, die Großstadt Sydney großartig zu inspizieren. Allerdings fühlte ich mich wohl, wieder in einer Großstadt zu sein. Sydney ist zwar nicht die sauberste Stadt und auch nicht die freundlichste, jedoch beinhaltet sie viele Menschen, es ist immer was los und hat seinen ganz eigenen Charme.

Als ich am 24. Dezember Tobias treffen wollte, der an dem Tag in Sydney angekommen ist und mich fragte, ob wir uns nicht in der Stadt treffen sollten, erreichte mich ein unerwarteter Anruf. Der Anrufer war Martin, Supervisor bei Showpo, und sagte mir, dass meine Leistung beeindruckend war und er mich gerne in seinem Team haben wolle. Natürlich sagte ich zu und war somit glücklicher angestellter von Showpo.com!

Arbeiten bei Showpo
 
Beflügelt verbrachte ich Weihnachten mit Tobias, Seinem temporär mitreisenden Mönchengladbacher Niklas und meiner Bekannten Anna. An Weihnachten, den 25.12, also dem australischen Weihnachtstag, wollten wir zusammen zum Stand um dann dort einen Barbecue zu haben und sich zu betrinken- Typisch australisch. Doch am Weihnachtstag überraschten uns der Dauerregen und somit war das Barbecue am Strand eher ein Reinfall, allerdings haben wir es durchgezogen. Während der ganzen Zeit ist sowieso keine Richtige Weihnachtsstimmung aufgekommen, da dafür einfach die Familie, das kalte Wetter und der Glühwein fehlt. Komisch wie man Schmuddelwetter, kalte gefrorene Finger, warme Heizungen und gestresste Menschen vermissen kann.
Nach Weihnachten verbrachte ich meine mit Arbeiten, ich schlief einige wenige Nächte bei Tobi im Auto, wofür ich mich nochmal bedanken möchte und was überraschend bequem war und mietete mir danach ein Zimmer in Newtown, was zwar billig aber auch unglaublich dreckig war. Außerdem betrug der Fußweg zur Arbeit nun eine Stunde hin und wieder eine Stunde zurück, aber wie gesagt es war billig und das gute an einem schon verdreckten Haus ist, dass man nichts putzen muss. 

Und das ist noch harmlos

Anderes Thema: Silvester in Sydney, wie isset denn?
So oder so ähnlich wurde ich oft gefragt und alle erwarteten eine Ode an das Silvesterfest in Sydney, jedoch muss ich sagen, dass ich es mir besser vorgestellt habe.
Zusammen mit der ganzen Campertruppe suchten wir schon Tage zuvor einen Platz, der einen optimalen Blick auf die Brücke und das Feuerwerk freigibt. Der beste Platz ist zweifelsohne der botanische Garten, allerdings muss man sich schon um 5 Uhr Morgens, kein Witz(!), anstellen um in den Park zu kommen.
Also beschlossen wir in den Lavender Park zu gehen, der eine erstaunlich gute Aussicht auf die Brücke besaß. Freunde von Tobi machten sich schon am vorherigen Abend auf dem Weg um am Park zu schlafen und sich am Morgen einen guten Platz zu sichern. Wir dagegen, also Tobi und ich trafen uns um 10 Uhr an einem „Liquor Store“, einem Laden der Alkohol anbietet, da Australier ihren Alkohol nicht im Supermarkt kaufen können und kauften dort den halben Laden leer. Nur das billigste Bier kam uns in die braune Tüte! Zur Feier des Tages kauften wir uns auch einen Malibuverschnitt und zogen mit einem Rollkoffer voller Alkohol los. Wir saßen also Mittags schon am Park und öfneten unser erstes Bier. Danach hieß es warten, aufdringliche Asiaten von unserem Platz verscheuchen und den Alkohol vor der Polizei verstecken. Das war mehr wie Krieg, als ein toller Feiertag. Kurz vor 12 Uhr wurde es hektisch und wir mussten nun mit Handtüchern und Campingstuhlbarrikaden um unseren Platz kämpfen. Während Tobias schon 5 Minuten vorher den Countdown anfing und diesen Witzes auch nicht müde wurde stellten wir uns nah an die Abstellung und zogen unsere Handys und Kameras. Als das Feuerwerk anfing lies ich vor Aufregung und vor Bequemlichkeit meinen vollen Becher auf Tobis Füße fallen, was er mit einem lauten Schrei zu Kenntnis nahm. Wow, was für ein Feuerwerk, es ging ganze 13 Minuten. Es war schon schön aber man wartet von 7 Uhr Morgens auf einer Wiese und wehrt sich gegen aufdringliche Leute um ein mittelmäßiges Feuerwerk zu betrachten, das nicht mal 15 Minuten dauert. Das Beste war da noch die Brücke, die allerdings nicht dauerhaft gefeuert hat, jedoch war der alljährlich bekannte Funkenregen, der unter der Brücke auftritt, schon eine sehr feine Sache. Abschließend kann ich festhalten, dass ich Silvester in Sydney gefeiert haben aber ich brauche es nicht unbedingt nochmal. 

Meine Sicht auf die Harbour Bridge








Mittlerweile habe ich mich jedoch in der Großstadt Sydney eingelebt und fühle mich hier sehr wohl. Ich wechselte am 06.01 in ein Hostel in Glebe, einem Studentenviertel in Sydney, und habe mich hier für 6 Wochen zu einem Spottpreis eingebucht. Ich lebe in einem 4-Bett-Zimmer, mit einer eigenen Dusche und Toilette für jedes Zimmer, mit einem Fernseher, mit einem Pc, mit einem Kühlschrank und einer Spüle. Außerdem gibt es gratis Trockner und Waschmaschinen, sowie einer Gemeinschaftsküche auf dem Dach. Meine Mitbewohner sind zwei Engländer und ein Ire, sodass ich den ganzen Tag englisch spreche. Außerdem verstehe ich mich mit allen sehr gut und gehen auch mal öfter einen Trinken oder an den Strand,meist jedoch mit Paul (25) aus Norwich.

Cooge Beach

Unterwegs mit Paul

Die Wiese vor dem Strand ist wohl beliebter

Mittlerweile ist auch der Alltag eingekehrt, ich geh zu Arbeit, wo mich die Leute mögen und die Couriere beneiden, da ich mit so vielen schönen Frauen zusammen arbeite. Abends wird dann noch eingekauft, gekocht, sport gemacht oder gelesen und dann ist der Tag auch schon vorbei. An meinen Wochenenden gehe ich feiern, zum Strand oder habe ein Barbecue in unserem Lieblingspark, dem kleinen Centralpark.
Eine weiter tolle Sache ist, dass man hier in Sydney kostenlos eine Büchereimitgliedskarte bekommen kann und so versuche ich durch das Lesen schwieriger Bücher mein Englisch zu verbessern, da dass Vokabular von Büchern nochmal um einiges fordernder ist.
Mir gefällt es hier gut und mein Bankkonto füllt sich langsam wieder, da ich recht sparsam lebe und so überlege ich, ob ich hier noch etwas länger bleiben soll und dann wieder die Ostküste hochfahre, bevor ich dann nach Neuseeland, Asien und Russland bereise. Vorher jedoch gehe ich noch auf mein Eminemkonzert und spiele zurzeit mit dem Gedanken mir Tickets für die Formel 1 in Melbourne zu kaufen.
Zwar war die Entscheidung nach Sydney zu gehen irrational, dumm und nicht nach Plan, allerdings war diese Entscheidung genau die Richtige. Außerdem Weiß ich jetzt, dass ich alles erreichen kann, wenn ich mich nur genug Anstrengend. Eine Weisheit, die ich jedoch lieber schon vor der Oberstufe erkannt haben sollte. Mal sehen was die Zukunft noch bringt. 

Schnell wie der Blitz- Mit Skateboard und Negerbräune

CentralPark





Die Weihnachtsgeschichte auf einer Kirche



Chinatown

Darling Harbour


 P.S. Rechtschreibung prüfe ich morgen, wenn ihr fehlerfreie Texte wollt, dann kauft euch ein Buch ;)